"Wer in Sachen Pflege wirklich was erreichen will, muss jetzt klotzen und nicht kleckern": Prof. Dr. Frank Weidner, Leiter des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung (DIP).Foto: DIP
15. Nov 2017 | News
Experten schlagen dreischrittigen "Masterplan Pflege" vor
Vor dem Hintergrund der Dauerkrise in der Pflege fordern die Pflegeforscher des Deutschen Instituts für angewandte Pflegeforschung mit Sitz in Köln (DIP) jetzt einen dreischrittigen "Masterplan Pflege" für Deutschland.

Voraussetzung für die Verwirklichung eines solchen Plans sei allerdings, dass in den laufenden Verhandlungen der Jamaika-Koalition bereits die Weichen dafür gestellt würden. "Wer da wirklich was erreichen will, muss jetzt klotzen und nicht kleckern", sagte Prof. Dr. Frank Weidner, Leiter des DIP, "die aktuell sehr gute Kassenlage gibt das her."
Im Zentrum des vom DIP erdachten Masterplans soll um die Verbesserung der Rahmenbedingungen in Pflegeheimen, Krankenhäusern und ambulanten Diensten gehen. Die Vergütungen für Pflegefachpersonal, insbesondere für Beschäftigte in der Altenpflege, sollten laut DIP "spürbar um bis zu 30 Prozent" angehoben werden. Zugleich sollten bis zum Ende der kommenden Legislatur bis zu 100.000 zusätzliche Stellen etwa hälftig zum einen in den Krankenhäusern und zum anderen in den Altenheimen und der ambulanten Pflege entstehen können. Das setze voraus, dass in die zukunfts- und arbeitsplatzsichere Ausbildung der Pflege investiert und die Zahl der Auszubildenden erheblich gesteigert werde.
Das DIP rät, den "Masterplan Pflege" noch 2017 im Koalitionsvertrag zu verankern, im Jahr 2018 einen "Runden Tisch Masterplan Pflege" mit allen relevanten Akteuten einzurichten und den Plan dann nach sorgfältiger Vorbereitung ab Mitte 2019 in die Tat umzusetzen.

Bücher
Was tut mir wirklich gut?
Als Pflegekraft stoßen Sie täglich an Belastungsgrenzen. Körperlich wie psychisch. Doch was ist Zeitknappheit, Stress oder Schichtdienst entgegenzusetzen? Wie ist es um Ihre Work-Life-Balance bestellt? Wie beugen Sie einem Burnout vor und tanken Lebensfreude? Dieser Leitfaden beschreibt Herausforderungen und Gegenmaßnahmen. Die Themenpalette reicht von Stress, Schlafstörungen und Helfersyndrom über Entspannungstechniken und Time-out bis zum Achtsamkeitstraining. Autor Toni Freialdenhoven schreibt aus der Pflegepraxis. Als Krankenpfleger und Lehrer für Pflegeberufe lädt er ein: „Reflektieren Sie die eigene Situation. Was können Sie selbst ändern? Was ist für Sie hilfreich und umsetzbar? Was tut Ihnen wirklich gut?“
1 Kommentare
Sie sind aktuell nicht eingeloggt.
Um einen Kommentar zu verfassen, melden Sie ich bitte an.
Beim absenden Ihres Kommentar ist ein Fehler aufgetreten. Bitte versuchen sie es erneut.
Ihr Kommentar ist zu lang. Es sind maximal 2048 Zeichen erlaubt!
Volker Harmgardt
17. Nov 2017
Na bitte, das in der Pflege "Ohren" und bitteschön zügig umsetzen. Masterpläne sind noch lange keine Garantie für eine schnelle praktische Gestaltung. Wünschen kann man sich viel, ob es dann geschieht ist die andere Seite der Medaille, denn auch in der Vergangenheit ist die Pflege immer auf der Strecke geblieben und hinkte in allen Belangen hinterher. Traurig, jedoch wahr ! Prof. Dr. Frank Weidner, ich nehme Sie und die Politik beim Wort !!! Warten wir`s ab. Grüße an alle Leser und Pflegetätigen, Volker Harmgardt