Fix und fertig: Pflegende arbeiten häufiger als andere Berufsgruppen an ihrer Leistungsgrenze. Das hat die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) ermittelt.Foto: Werner Krüper
10. Jul 2018 | News
Pflegende arbeiten häufiger an ihrer Leistungsgrenze als andere
30 Prozent der Beschäftigten in den Pflegeberufen arbeiten oft an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit. Darauf weist jetzt die Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) mit Sitz in Dortmund auf ihrem neuen Faktenblatt "Arbeiten an der Leistungsgrenze" hin.

85 Prozent der Beschäftigten in den Pflegeberufen fühlten sich durch häufiges Arbeiten an der Grenze ihrer Leistungsfähigkeit belastet, schreibt die BAuA, die als Forschungseinrichtung dem Bundesministerium für Arbeit und Soziales (BMAS) angeschlossen ist. Pflegende seien sowohl höheren körperlichen Belastungen wie schwerem Heben und Tragen als auch höherer psychischer Belastung ausgesetzt als viele andere Erwerbstätige. Sie würden häufiger bei der Arbeit gestört als andere Berufsgruppen, müssten häufiger sehr schnell arbeiten oder mehrere Aufgaben gleichzeitig erledigen.
Die höheren körperlichen und psychischen Belastungen von Menschen, die häufig an ihre Leistungsgrenze gehen, spiegeln sich laut BAuA in ihrer gesundheitlichen Situation wider. Rund zwei Drittel der Betroffenen geben an, unter drei oder mehr psychosomatischen Beschwerden wie Müdigkeit, Erschöpfung oder Reizbarkeit zu leiden. Bei den Beschäftigten, die manchmal, selten oder nie an ihre Grenzen gehen, ist es nur etwa jeder Dritte. Ein ähnliches Bild zeigt sich bei den Beschwerden im Bewegungsapparat.

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