News
Schweden: Aus für Altenheim-Experiment
Im staatlichen Svartedalen-Altenheim im schwedischen Göteborg arbeiteten 80 Pflegekräfte seit 2015 nur noch sechs Stunden pro Tag, bekamen dabei aber weiterhin ihr volles Gehalt. Das Projekt wurde von der Regierung unterstützt und sollte zeigen, welche Nutzen sich durch die verkürzten Arbeitszeiten ergeben. Nun wurde es jedoch beendet.

Die Sache lasse sich nicht weiter finanzieren, heißt es. Der Wirtschaftsdienst "Bloomberg" schreibt, dass allein für das Experiment in dem Altenheim zusätzliche Kosten in Höhe von zwölf Millionen Kronen (1,26 Millionen Euro) angefallen sind, da unter anderem 17 zusätzliche Mitarbeiter eingestellt werden mussten, um eine kontinuierliche Pflege zu ermöglichen. Die Kosten würden daher schwerer wiegen als die Vorteile.
Diese waren allerdings nicht von der Hand zu weisen. Von den betroffenen Pflegekräften gab es laut Informationen der englischen Zeitung "The Guardian" nach vorläufigem Stand nur positive Rückmeldungen: Sie fühlten sich fitter, meldeten sich seltener krank und kümmerten sich auch besser um die Senioren. Zum Beispiel machten sie mit ihnen öfter einen Spaziergang oder engagierten sich bei anderen sozialen Aktivitäten, wie zum Beispiel gemeinsamen Spielen. Die Hoffnung auf eine höhere Qualität der Arbeit und zufriedenere, motiviertere Mitarbeiter hat sich also offenbar erfüllt.
Bitte melden Sie sich an, um einen Kommentar zu verfassen.
Sie haben noch kein Konto?
Jetzt registrieren