Hygiene

Die wichtigsten Hygienemaßnahmen bei Clostridioides difficile

Das Robert Koch-Institut hat im Juli 2019 die erste bundesweit gültige Empfehlung zu Clostridioides difficile herausgegeben. Diese spielt auch für Pflegeheime eine wichtige Rolle. Denn gerade für ältere Menschen wird die Gefährlichkeit des Erregers sehr hoch eingeschätzt.

- Nach der Versorgung von infizierten Menschen sollten die Hände nicht nur desinfiziert, sondern zusätzlich mit Wasser und Seife gewaschen werden.Foto: Werner Krüper

Kommt es zu einer Infektion, nennt die RKI-Empfehlung sechs besonders wichtige Hygienemaßnahmen, die zu treffen sind.

  1. Isolierung: Die Bewohner sollten in einem Zimmer mit eigener Nasszelle isoliert werden, da Bewohner mit C.-difficilebedingten Durchfällen vegetative Bakterien und Sporen des Erregers ausscheiden und die Umgebung kontaminieren.
  2. Kittel- und Handschuhpflege: Vor engem Patientenkontakt sowie bei möglichem Kontakt zu erregerhaltigem Material Schutzkittel und Einweghandschuhe anlegen. Beides wird vor Verlassen des Zimmers abgelegt.
  3. Händehygiene: Aufgrund der Resistenz/Toleranz der Sporen gegen alkoholische Händedesinfektionsmittel wird neben einer Händedesinfektion eine Händewaschung empfohlen. Die Hände werden wie üblich zuerst desinfiziert, danach werden die (trockenen) Hände gründlich gewaschen und getrocknet.
  4. Flächendesinfektion: Tägliche Wischdesinfektion der patientennahen (Handkontakt-)Flächen wie Nachttisch, Bettgestell, Nass- und Sanitärbereich, Toiletten sowie Türgriffe (bevorzugt unter Anwendung von Oxidantien, z. B. Peressigsäure, oder Natriumhypochlorit). Bei Bedarf sind die Desinfektionsmaßnahmen auf weitere kontaminationsgefährdete Flächen auszudehnen.
  5. Aufbereitung Medizinprodukte: Alle Medizinprodukte mit direktem Kontakt zum Bewohner sind patientenbezogen zu verwenden und müssen nach Gebrauch bzw. vor Anwendung bei einem anderen Patienten desinfiziert werden (z. B. EKG-Elektroden, Stethoskope, Thermometer usw.). 
  6. Reinigung Wäsche und Geschirr: Wäsche/Textilien sollen einem desinfizierenden Waschverfahren zugeführt werden. Geschirr kann in einem geschlossenen Behältnis zur Spülmaschine transportiert und darin wie üblich bei Temperaturen > 60°C gereinigt werden.

Mehr zum Thema Clostridioides difficile lesen Sie im Interview mit Dr. Georg-Christian Zinn, Leiter des Zentrums für Hygiene und Infektionsprävention (ZHI) der Bioscentia, in der Januar-Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege. "Die Gefährlichkeit des Erregers ist potenziell als sehr hoch einzuschätzen", betont Zinn. "Das Wichtigste ist, daran zu denken, dass ein Bewohner bei plötzlich auftretenden Durchfällen unklarer Genese sofort isoliert wird – auch um andere Bewohner zu schützen."