Pflegepraxis
Altes Schmerzpflaster erst entfernen, dann erneuern
Der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) weist in einem aktualisierten Leitfaden auf einen achtsamen Umgang mit opioidhaltigen Schmerzpflastern hin.

Opioidhaltige Schmerzpflaster kommen etwa nach einer Operation, bei Krebserkrankungen oder nach einem Bandscheibenvorfall zum Einsatz. Sie seien in der Schmerztherapie weit verbreitet und wegen ihrer recht einfachen Anwendbarkeit etabliert, sagte DBfK-Pflegeexperte Sascha Bülow zum Aktionstag gegen den Schmerz am 7. Juni.
„Ein opioidhaltiges Schmerzpflaster ist kein Wundpflaster, es ist ein Medikament“, heißt es in einem aktualisierten Leitfaden des DBfK. Vorm Aufkleben eines neuen Pflasters müsse das alte zunächst unbedingt entfernt werden, da sonst eine lebensgefährliche Überdosierung drohe. Eine veränderte Dosisstärke solle nicht ohne ärztliche Absprache genutzt werden.
Weder neue noch gebrauchte Pflaster dürfen in die Hände von Kindern gelangen. „Bei Kleinkindern, die mit herumliegenden Pflastern spielten, ist es mehrfach zu Vergiftungen gekommen, die teilweise tödlich ausgingen“, ist dem Leitfaden zu entnehmen.
Pflegefachpersonen übernehmen in Alten- und Pflegeheimen das Anbringen von Schmerzpflastern, wenn die Betroffenen selbst nicht dazu in der Lage sind. Deshalb sollten Pflegende wissen, dass Wärme – etwa bei Fieber, durch eine Wärmflasche oder heißes Wasser – die Wirkstoffabgabe verstärken und zu einer gefährlich hohen Dosierung führen kann.
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