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Art.Care.Love Festival 2021: Kunst und Liebe für die Pflege
Menschen aus der Pflege haben am Sonntag das ganze Land zur Bühne gemacht, um ein Zeichen für Sozialberufe zu setzen.

Manchmal braucht es kein großes Budget, keine riesige Crew, um etwas Großes auf die Beine zu stellen. Manchmal braucht es einfach eine Vision und jemanden wie Marc Bennerscheidt, der sie in die Tat umsetzt. Der Pflegefachmann hat gemeinsam mit einem kleinen Team das Art.Care.Love Festival 2021 veranstaltet und moderiert, das am 12. September deutschlandweit durch die Pflegeheime, Krankenhäuser und Einrichtungen der Behindertenhilfe gezogen ist.
Der Name des Festivals war Programm: Kunst und Liebe für diejenigen, die Fürsorge für pflege- und hilfsbedürftige Menschen leisten. In elf Städten wie Berlin, Köln, München und Leipzig haben Künstlerinnen und Künstler, Bands und Comedians einen Tag lang in den Einrichtungen performt. Mit dabei waren unter anderem Mirja Boes, Kai Schumann, Janine Kunze, Johann von Bülow, Pflegerapper Dena und viele weitere. Ihre Auftritte wurden parallel im Livestream auf YouTube übertragen. Die Menschen in den teilnehmenden Einrichtungen konnten sie hautnah miterleben. „Klein und fein sollte es vor Ort sein“, so Bennerscheidt. Aber das Festival sollte auch ein großes Publikum außerhalb der Einrichtungen erreichen und ein Signal setzen.
Dieses Ziel wurde erreicht, sagt Bennerscheidt: „Die Veranstaltung war ein voller Erfolg.“ Und sie bot auch Gelegenheit, sich gemeinsam mit den Gästen inhaltlich mit dem Status Quo der Pflege auseinanderzusetzen. Denn was kommt nach der Corona-Pandemie, nach dem Beklatschen der systemrelevanten Berufe vom Balkon aus? Welche Verantwortung übernimmt die Politik für bessere Arbeitsbedingungen in Pflegeberufen?
Pflege sichtbar machen
Der Umgang mit der Pflege von politischer Seite sei „desaströs“, sagte Pflege-Influencer Jimboy, der mit bürgerlichem Namen Jim Ayag heißt, im Livetalk, der aus dem Kölner Clarenbachstift übertragen wurde. „Dass ein Herr Spahn bei einer Anhörung zu einer Pflegepetition vor dem Ausschuss sitzt und sagt ‚Die Pflegekräfte haben es ja selbst in der Hand‘, anstatt uns die Hand zu reichen und uns Möglichkeiten zu geben, uns zu organisieren und uns sichtbar zu machen.“ Deswegen seien Projekte, die die Arbeit der Pflegenden in den Mittelpunkt stellen, für die Menschen in der Pflege sehr wertvoll. Dazu hat das Art.Care.Love Festival 2021 einen wichtigen Beitrag geleistet.
Und ein Revival gibt es schon kommenden Monat: Die Initiatoren sind auf dem AltenpflegeKongress am 17./18. in Köln vor Ort und präsentieren ein Best-Of des Festivals. Wir freuen uns drauf.
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