Ausbildung
Generalistik: Alles auf den Prüfstand?
Die ersten Jahrgänge der generalistischen Pflegeausbildung kommen auf den Markt. Aber nicht alles läuft rund. Die Diskussion um Anpassungen ist in vollem Gange.

Eine dringende notwendige Anpassung der generalistischen Pflegeausbildung fordert Schulleiterin Nikola Steffens in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift „Altenpflege“. Die Generalistik vermittle Kompetenzen, die auf die vorbehaltenen Tätigkeiten vorbereiten sollen, die sich auf Gestaltung, Steuerung und Analyse der Pflege erstrecken. „Viele Auszubildende, die meisten haben einen Hauptschulabschluss, egal ob gut oder schlecht, werden mit diesen Anforderungen überfordert“, kritisiert Steffens. Sie hätten zudem aufgrund des Fachkräftemangels keine Möglichkeit, diese Kompetenzen in der Praxis zu üben, da sie häufig allein und in der direkten Patientenversorgung unterwegs sind und nicht in vorbehaltenen Tätigkeiten.
Pflegeberaterin Heike Jurgschat-Geer möchte hingegen erstmal keine Änderungen der Prüfungsanforderungen, auch wenn Sie Probleme klar benennt: „Lebenslanges selbstorganisiertes Lernen und ein kritisch reflektiertes Handeln vor dem Hintergrund systemischer und wissenschaftlicher Kontextfaktoren als berufliches Selbstverständnis von Pflegefachleuten ist ein Ziel und noch nicht gelebte Praxis“, sagte Jurgschat-Geer. Die Lehrenden und Praxisanleitenden könnten folglich nicht auf einen reichhaltigen Erfahrungsschatz zurückgreifen, erleben sie doch bis heute einen von Hierarchien geprägten und auf die Abarbeitung von Verrichtungen und Anweisungen fokussierten Alltag. Auch aufgrund der Pandemie konnte sich kaum jemand inhaltlich und fachlich mit dem neuen Berufsbild und der neuen Gestaltung der Rahmenpläne beschäftigen. Sie spricht sich für eine bessere Umsetzung der Rahmenpläne und eine bessere Zusammenarbeit zwischen den Lernorten aus
Das gesamte „Pro&Contra“ zur generalistischen Pflegeausbildung können Sie in der Februar-Ausgabe der „Altenpflege“ nachlesen. Noch keine Abo? Dann hier klicken.
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