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Gerangel um die Altenpflegeschulen
Im Bundesland Berlin bahnt sich Ärger um das
Pflegeberufegesetz und die künftige Pflegeausbildung
an. Wie die "Berliner Morgenpost" berichtet, streiten
sich die politisch Verantwortlichen zurzeit darum, wer
künftig für die Altenpflegeschulen verantwortlich sein
soll – die Bildungsverwaltung oder die Verwaltung für
Gesundheit und Pflege.

Bisher ist in Berlin die Zuständigkeit für die
Ausbildung in der Altenpflege geteilt. Der schulische
Teil liegt in der Verantwortung der Senatsverwaltung für Bildung, den
praktischen Teil verantwortet die Senatsverwaltung für Gesundheit und
Pflege. Letztere ist zudem in Gänze für die
Ausbildung der Krankenpflegekräfte an insgesamt 19
anerkannten Schulen zuständig.
Dem Bildungssenat steht Sandra Scheeres vor, dem Senat für
Gesundheit und Pflege Dilek Kolat. Beide SPD-Senatorinnen
erheben nun offenbar Ansprüche, geklärt aber ist
nichts. Sollte die Gesundheitssenatorin die
Pflegeberufe insgesamt verantworten wollen, müsste sie
auch den schulischen Teil der Altenpflegeausbildung
übernehmen. Dann würden 32 Berufsfachschulen zu Schulen
besonderer Art und wären damit Regelungen außerhalb des
Schulrechts unterworfen.
Vertreter der Berufsfachschulen für Altenpflege
signalisieren indes, dass nur dann, wenn weiterhin die
Bildungsverwaltung für ihren Bereich zuständig bleibt,
neben dem Berufsabschluss auch allgemeinbildende
Schulabschlüsse erworben werden könnten. Außerdem könne
so ein durchlässiges Ausbildungssystem in der Pflege
aufgebaut werden, das – vom Pflegehelfer bis zur
Pflegefachkraft – Zugangsmöglichkeiten und Abschlüsse
auf unterschiedlichem Niveau ermöglicht.
Der Großteil der Altenpflegeschulen in Berlin wehrt
sich vor diesem Hintergrund nun gegen mögliche Pläne,
die Zuständigkeit für die Altenpflege-Berufsfachschulen
in den Gesundheitssenat zu verlagern. Dem werde man
"mit aller Entschiedenheit entgegentreten", so Birgit
Hoppe, Leiterin des Instituts der Stiftung
SPI und Vorstandsvorsitzende des Arbeitskreises
Ausbildungsstätten für Altenpflege (AAA), im Namen der Fachschulen: "Das neue
Gesetz birgt enorme Risiken, die nur mit etablierten
und klaren Strukturen bewältigt werden können."
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