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Lilie: “Billig-Anbieter an die Kandare nehmen”

Diakoniepräsident Ulrich Lilie dringt auf eine bessere
Bezahlung von Pflegekräften. Das Problem seien die
"Billig-Anbieter": "Die müssen wir wirklich jetzt an
die Kandare nehmen und dafür sorgen, dass sie auch
anständig bezahlen", sagte er dem Radiosender SWR2. Die
Bezahlung sei Bedingung dafür, dass Arbeit in der
Pflege attraktiv bleibe.

- "Wir müssen die Billig-Anbieter an die Kandare nehmen und dafür sorgen, dass sie anständig bezahlen": Diakonie-Präsident Ulrich Lilie fordert flächendeckend eine bessere Bezahlung von Pflegekräften.Foto: Diakonie/Thomas Meyer

Lilie sprach sich in dem Interview mit der Hörfunkwelle
des Südwestrundfunks (SWR) für einen Flächentarifvertrag
aus. Dabei sei der evangelische Wohlfahrtsverband mit
der Vereinten Dienstleistungsgewerkschaft (verdi) einer
Meinung. Für eine bessere Bezahlung in der Branche sei
eine neue Mischfinanzierung notwendig, an der sich auch
die Krankenkassen beteiligen müssten. Überschüsse
sollten in die Pflege transferiert werden. Auch sei
über den Einsatz von Steuergeld oder andere zusätzliche
Finanzquellen nachzudenken.

Die von der Bundesregierung angekündigten 8.000 neuen
Stellen nannte der Präsident der Diakonie "Symbolpolitik". Dem
stünden nur ungefähr 3.000 Arbeitsuchende in der Pflege
gegenüber. Ziel müsse eine nachhaltige Finanzierung der
Pflege sein, denn schon heute könne ein Drittel der
Menschen diese Kosten nicht mehr bezahlen. Ebenso sei
der Pflegeberuf so attraktiv zu machen, "wie dieser
schöne Beruf es verdient".