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Pflegeheime: Viele Einweisungen ins Krankenhaus sind vermeidbar

Viele Einweisungen von Pflegeheimbewohnerinnen und Bewohnern ins Krankenhaus wären durch eine effektive und frühzeitige Versorgung im Pflegeheim vermeidbar. Zu diesem Ergebnis kommt das Innovationsfonds-Projekts „Bedarfsgerechte Versorgung von Pflegeheimbewohnern durch Reduktion Pflegeheim-sensitiver Krankenhausfälle“.

Foto: Pixabay/Silas Camargo Silao Unter optimalen Bedingungen wären viele Krankenhauseinweisungen obsolet.

Demnach sind über 40 Prozent der Krankenhauseinweisungen von Menschen aus dem Pflegeheim sogenannte „Pflegeheim-sensitive Krankenhausfälle“, kurz PSK, also Fälle, die unter guten Bedingungen im Pflegeheim behandelt werden könnten.

Durch vermeidbare Krankenhauseinweisungen entstünden Kosten in Höhe von fast einer Milliarde Euro (951,7 Millionen). „Würden strukturelle und sektor­enübergreifende Interventionen und Maßnahmen eingeführt, die die Versorgung in Pflegeheimen optimieren, ließen sich dadurch 220.000 Krankenhauseinweisungen verhindern“, so Prof. Sabine Bohnet-Joschko, Projektleiterin und Inhaberin des Lehrstuhls für Management und Innovation im Gesundheitswesen an der Universität Witten/Herdecke, bei der Vorstellung der Ergebnisse.

Die Studie zum Projekt befindet sich gerade im öffentlichen Review-Prozess durch die wissenschaftliche Community. Alle Ergebnisse und daraus abgeleitete Handlungsempfehlungen, Fallbeispiele und ein Online-Tool zur Visualisierung der PSK-Fälle für Deutschland werden demnächst auf der Projektwebseite veröffentlicht.