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„Pflegesituation bei Parkinson ist ein Trauerspiel“

Die Betreuung von Menschen mit Parkinson in Pflegeeinrichtungen ist absolut unzureichend. Das sagte jetzt Friedrich-Wilhelm Mehrhoff, Geschäftsführer des Bundesverbandes der Deutschen Parkinson Vereinigung (dPV) mit Sitz in Neuss, anlässlich des Welt-Parkinson-Tages am 11. April 2019.

- Internationale Studien haben ergeben, dass bis zu sieben Prozent der Bewohner von Pfllegeeinrichtungen die Diagnose "Parkinson" haben. Die Betreuung dieser Menschen halt die Deutsche Parkinson Vereinigung jedoch weiterhin für unzureichend.Foto: Werner Krüper

"Es gibt bundesweit keine spezialisierte Pflegeeinrichtung für Parkinson-Erkrankte", so Mehrhoff, "die meisten Betroffenen verschwinden in normalen Einrichtungen und werden dort nicht adäquat behandelt." Eine besondere Herausforderung in der Pflege bei Parkinson sei etwa das zeitgenaue Medikamentenmanagement. "Die Patienten müssen ihre Medikamente sehr feindosiert einnehmen, oft sechs- bis siebenmal am Tag", so der dPV-Geschäftsführer, "diese Medikamentengabe durchbricht aber den normalen Rhythmus eines Wohnbereichs." Oft würden Medikamente nicht korrekt gegeben, und die Symptome der Patienten wie Überbewegungen oder Muskelsteifigkeit verschlechterten sich.

"Es ist wichtig, dass die medikamentöse Therapie in Pflegeeinrichtungen korrekt durchgeführt wird und dass Pflegende sich besser mit den Symptomen auskennen", so Mehrhoff. Die medizinische Behandlung bei Parkinson habe in den vergangenen Jahren deutliche Fortschritte erzielt. Die Situation in den Pflegeeinrichtungen sei hingegen, gerade bei fortgeschrittener Erkrankung, "ein Trauerspiel".

1997 wurde der "Welt-Parkinson-Tag" als Aktionstag durch die European Parkinsons Disease Association (EPDA) ins Leben gerufen. Die Wahl des Tages fiel auf den Geburtstag von James Parkinson, der 1817 die Krankheit erstmals beschrieb.