Pflegepraxis

Projekt gegen Altersschwerhörigkeit gestartet

Bayerns Gesundheits- und Pflegeminister Klaus Holetschek geht verstärkt gegen das Problem der Altersschwerhörigkeit vor. Dazu startete Anfang Oktober in Bayern das Projekt „Hören und Kommunikation in Pflegeeinrichtungen“.

Foto: AdobeStock/Andrey Popov Mehr als die Hälfte der über 60-Jährigen ist von Altersschwerhörigkeit betroffen.

„Schätzungen zufolge sind mehr als 60 Prozent der über 60-Jährigen von einer Altersschwerhörigkeit betroffen“, sagte Holetschek. Allerdings hätten nur etwa 15 Prozent der Betroffenen eine Hörhilfe. Bleibe der fortschreitende Hörverlust unbehandelt, könne dies zu Isolation, einer Einschränkung der Mobilität und auch zu Depressionen führen. Der Minister wies darauf hin, dass gerade im Bereich der Pflege die Qualität leide, wenn die Kommunikation zwischen Pflegekräften und Heimbewohnenden mühsam und missverständlich ist.

Das vom Blindeninstituts Würzburg gestartete dreijährige Projekt wird von der Universität zu Köln wissenschaftlich begleitet. Für das Programm kommt ein Präventionsteam, bestehend aus den Fachbereichen Akustik, Therapie und Pädagogik, in insgesamt 75 Alten- und Pflegeheime in Bayern. In den Einrichtungen werden sogenannte Hörspezialisten weitergebildet, Pflegekräfte und Angehörige geschult sowie Betroffene mit Geräten versorgt und bestehende Versorgungen überprüft.

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