Pflegepraxis

Projekt “SEE MEE”: Lernen, den Menschen zu sehen

Im Rahmen des Projekts “SEE ME” haben Wissenschaftler:innen ein Konzept entwickelt, das Mitarbeitenden helfen soll, alte Menschen “neu zu sehen”. “Ein sinnerfülltes Leben im Alter zu ermöglichen, ist eine gemeinsame Aufgabe aller am Pflegeprozess Beteiligten”, schreiben die Forscher:innen in ihrem Beitrag in der November-Ausgabe der Zeitschrift Altenpflege.

Bild: Werner Krüper

Pflegebedürftige sind Menschen mit Fähigkeiten, Talenten und Bedürfnissen, so die Autor:innen. Um sie wirklich zu “sehen” und eine Person-zentrierte Pflege zu ermöglichen, benötigten die Pflegenden bestimmte Kompetenzen und Fähigkeiten, um die Einzigartigkeit der Menschen und ihre sozialen Bedürfnisse nach einem sinnerfüllten Leben im Alter wahrzunehmen. In einer gemeinsamen Fortbildung mit Mitarbeitenden aus allen Arbeitsbereichen – Pflege, Sozialer Dienst, Hauswirtschaft, Verwaltung – gehe es darum, die eigene Praxis zu reflektieren, neue Gestaltungsmöglichkeiten zu entdecken und zu realisieren.

Die ganze Person sehen

Ziel ist sei es, so die Wissenschaftler:innen, Pflege, Unterstützung und Begleitung so zu gestalten, dass die ganze Person und nicht nur die Pflegebedürftigkeit in den Blick kommt. Im Rahmen einer ganzheitlichen Wahrnehmung des alten Menschen werden…

  • stereotype Altersbilder hinterfragt,
  • ein Pflegeverständnis entwickelt, das die Potenziale des alten Menschen fokussiert
  • und soziale Teilhabe und die Auseinandersetzung mit dem persönlichen Lebenssinn des Menschen integriert.

Pflegebedürftige alte Menschen suchten soziale Kontakte, Gespräche und zwischenmenschliche Verbundenheit. Solche sozialen Bedürfnisse ließen sich in drei Kategorien finden:

  1. Persönliche Beziehungen: Geborgenheit und Liebe sowie Gefühl von Sicherheit, Nähe und Wohlbefinden
  2. Soziale Teilhabe: die Zugehörigkeit zu einer Gruppe, die als wertvoll erachtet wird und in der Werte und Normen miteinander geteilt werden
  3. Soziale Unterstützung: materielle, emotionale oder gemeinschaftliche Unterstützung

Alle Informationen zum Projekt finden Sie in der November-Ausgabe der Zeitschrift Altenpflege und im Internet unter: see-me-project.eu