Pflegemanagement
Studie: Womit Führungspersonen in der Pflege kämpfen
Eine Studie hat untersucht, vor welchen großen Herausforderungen Führungspersonen in der Pflege stehen und wo die gegenwärtigen und zukünftigen Anforderungen an Qualifizierungsangebote liegen.

Die Studie entstand im Auftrag des Bundesinstituts für Berufsbildung (BIBB). Das Institut Arbeit und Technik (IAT) hat die Untersuchung gemeinsam mit dem BiG – Bildungsinstitut im Gesundheitswesen gGmbH durchgeführt. „Bisher ist das Angebot an Weiterbildungen in Deutschland sehr intransparent und heterogen. Es fehlt an einem zukunftsfähigen, einheitlichen und verbindlichen Rahmen zur systematischen Qualifizierung für Führungspositionen in der professionellen Pflege“, sagte Christoph Bräutigam, Wissenschaftler am IAT.
Wo die größten Herausforderungen für Leitungspersonen in der Pflege liegen
Die Gewinnung von Mitarbeitenden gelingt häufig nur unzureichend oder verzögert. Stellen können oft nicht angemessen gut und schnell besetzt werden. Führungspersonen in der Pflege sind unter erheblichem zeitlichem Aufwand mit dem täglichen Ausfallmanagement beschäftigt. Zahlreiche Mitarbeitende in der Pflege überlegen, das berufliche Aufgabenfeld zu verlassen oder den Stellenumfang zu reduzieren. Als herausfordernde Entwicklung stellt sich die Zeitarbeit dar. Weiterhin bestehen große Anforderungen bei der Gestaltung von Veränderungsprozessen in den Einrichtungen, beispielsweise in den Bereichen Prozessveränderungen oder Digitalisierung.
Auf Ebene der Stationsleitungen und Wohnbereichsleitungen zeigt die Studie besondere Herausforderungen in der Rollenfindung und der Entwicklung einer professionellen Identität im Entwicklungsprozess von der Pflegefach- zur Führungsperson. So fällt es oft schwer, die Rahmenbedingungen, die für die Erfüllung der anspruchsvollen Führungsaufgaben erforderlich sind, einzufordern und zu erhalten.
Rollenverständnis von Führungskräften entwickeln
Neben umfassenden Internet- und Literaturrecherchen haben die Forschenden Interviews und Expertenbefragungen durchgeführt. Auf dieser Grundlage entstand ein Rahmenkonzept für Weiterbildungen zur Qualifizierung von Leitenden in der Pflege. Dieses Rahmenkonzept gibt Impulse und enthält Empfehlungen für die zukünftige Gestaltung der Qualifizierung von Führungs- und Leitungspersonen in der Pflege. Von besonderer Relevanz ist dabei beispielsweise das Rollenverständnis der Führungspersonen, das im Rahmen der Weiterbildung von zentraler Bedeutung sein sollte.
Die Studie ist in der Reihe „Forschung zur Pflegebildung und zum Pflegeberuf“ des BIBB erschienen und steht zum kostenlosen Download bereit.
Passend dazu: Wichtiges Input für Führungspersonen in der Altenpflege gibt es auf den kommenden AltenpflegeKongressen. Los geht es am 24./25. Oktober in Würzburg. Information und Anmeldung…
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