Pflegepraxis
Zahl der Schlaganfallbehandlungen während Pandemie gesunken
Die Kassenärztliche Vereinigung Niedersachsen (KVN) weist zum „Tag gegen den Schlaganfall“ am 10. Mai darauf hin, Symptome unbedingt ernst zu nehmen.

Dazu gehören laut Kassenärztlicher Vereinigung oft Sprach- oder Gefühlsstörungen, Taubheit im Gesicht oder anderen Körperregionen sowie das Herabhängen des Mundwinkels. Bei Fortschreiten des Schlaganfalls kommt es dann zu halbseitigen Lähmungen von Armen und Beinen. Der Schlaganfall kann starke Kopfschmerzen verursachen. Manchmal treten auch Übelkeit und Erbrechen auf. Insbesondere Bewohnerinnen und Bewohner von Alten- und Pflegeheimen haben aufgrund von Vorerkrankungen und ihres Lebensalters ein höheres Schlaganfallrisiko.
„Gerade während der Corona-Pandemie ist der Aktionstag besonders wichtig. Denn noch immer zögern viele Menschen, ins Krankenhaus zu gehen, da sie Angst haben, sich mit dem Virus anzustecken“, sagte Dr. Jörg Berling, Hausarzt und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der KVN. Gerade bei Patienten mit einem leichten Schlaganfall wurden während der Corona-Pandemie offenbar aus Angst vor einer Infektion mit SARS-CoV-2 medizinische Hilfen häufig nicht in Anspruch genommen. „Wir hatten eine ganze Reihe von Patienten in den Ambulanzen, die viel zu spät kamen“, sagte der Hamburger Neurologe Prof. Götz Thomalla.
In der ersten Corona-Welle von März bis Mai 2020 war die Zahl der Schlaganfall-Behandlungen in Deutschland um 16 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum gesunken, wie das Wissenschaftliche Institut der Allgemeinen Ortskrankenkassen (AOK) anhand von Abrechnungsdaten ermittelte. In der zweiten Corona-Welle zwischen Oktober 2020 und Januar 2021 wurde ein Rückgang um 11 Prozent im Vergleich zum entsprechenden Zeitraum 2019/20 festgestellt.
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