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3.000 MS-Erkrankte leben in stationären Pflegeeinrichtungen

Menschen mit Multipler Sklerose (MS) stellen stationäre Pflegeeinrichtungen vor besondere Herausforderungen. Das sagt Herbert Temmes, Geschäftsführer der Deutschen Multiple Sklerose Gesellschaft (DMSG), anlässlich des Welt-Multiple-Sklerose-Tages am 29. Mai 2019: "Vor allem jüngeren MS-Erkrankte brauchen einen altersadäquaten Umgang."

- Rund 3.000 Menschen mit Multipler Sklerose leben laut Schätzungen der DMSG in einer stationären Pflegeeinrichtung. Viele von ihnen sind noch vergleichsweise jung.Foto: Krüper

Rund 3.000 Menschen mit Multipler Sklerose leben in Deutschland nach Schätzungen der DMSG in einer stationären Pflegeeinrichtung. Viele von ihnen sind noch vergleichsweise jung. Diese wünschten sich vor allem soziale Kontakte außerhalb der Einrichtung und Teilhabe am gesellschaftlichen Leben, so Temmes: "Das übersteigt aber häufig die Möglichkeiten einer stationären Einrichtung." Auch sonst sei es für Pflegekräfte nicht immer leicht, den Ansprüchen an eine gute Pflege von MS-Erkrankten gerecht zu werden.

"Kognitive Einschränkungen, wechselnde Tagesformen und die verschiedenen Symptome fordern die Pflegekräfte in ihrem Alltag sehr", sagt der Geschäftsführer des in Hannover ansässigen Verbandes. Hilfreich seien eine gute Beobachtungsgabe, regelmäßige Schulungen und ausreichend Zeit, um auf die Bedürfnisse der Pflegebedürftigen einzugehen. Zu bedenken aber sei: "MS-Erkrankte leben ein ganzes Leben mit ihrer Erkrankung. Ihre Ansichten und Erfahrungen sollten auch bei einer vollstationären Versorgung berücksichtigt werden."

Rund 240.000 Menschen sind deutschlandweit an Multipler Sklerose erkrankt, weltweit sind es 2,5 Millionen. Der Welt-MS-Tag wurde 2009 von der Multiple Sclerose International Federation (MSIF) mit Sitz in London initiiert. Er fällt jedes Jahr auf den letzten Mittwoch im Mai. Der diesjährige Tag steht unter dem Motto: "Keiner sieht’s. Eine spürt’s: Multiple Sklerose – vieles ist unsichtbar."