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40 Vietnamesen sollen Altenpfleger werden

Die vierjährige Altenpflegeausbildung in Baden-Württemberg, bekannt als "2 + 2-Schulversuch für Migranten", wird zum 1. Oktober 2017 auch angehenden Azubis aus Vietnam offenstehen. Das gab jetzt der Verein zur Förderung der Pflegeausbildung in Vietnam (vietduc.care) mit Sitz in Lauterstein (Landkreis Göppingen) bekannt.

- Die Vietnamesin Hang Le Thi (links) hat in München eine Altenpflege-Ausbildung absolviert. 40 ihrer Landsleute sollen das bald auch in Baden-Württemberg tun können.Foto: Eder/epd

Rund 40 vietnamesische Abiturienten werden derzeit durch den Verein in ihrer Heimat auf den Start der Berufsausbildung in Deutschland vorbereitet. Dazu gehören Sprachkenntnisse auf B1-Level sowie von der Botschaft geforderte "fundierte Vorkenntnisse", die durch ein Praktikum in einem Krankenhaus sowie durch das E-Learning-Modul "Basiswissen Altenpflege" in Landessprache nachgewiesen werden.

Nach der Übersiedlung nach Deutschland ist für die Kandidatinnen und Kandidaten ein vierwöchiger Integrations- und Orientierungskurs an einer Sprachschule vorgesehen. In den ersten beiden Jahren wird der Abschluss "Altenpflegehelfer" angestrebt. Gleichzeitig sind mehr als 600 Stunden Deutschunterricht integriert, die letztlich zur B2-Prüfung führen. Danach wechseln die Schüler in das zweite Ausbildungsjahr der regulären dreijährigen Ausbildung.

Da dieser Schulversuch grundsätzlich Migranten mit A2-Kenntnissen offensteht, sieht Prof. Winfried Hüttl als vietduc.care-Vorsitzender "sehr gute Erfolgschancen für unsere Vietnamesen, die mit dem höheren B1-Level einsteigen und sicher nach vier Jahren das Examen als Altenpfleger bestehen". Für die 40 Azubis werden zurzeit Ausbildungsbetriebe im Umfeld der am Schulversuch teilnehmenden Berufsschulen gesucht.