Pflegequalität
427 Beschwerden: Die Meldestelle Pflege-SOS hat viel zu tun
Im März hat Bayern die Meldestelle „Pflege-SOS“ ins Leben gerufen – eine Hotline, über die auf Missstände in Pflegeheimen hingewiesen werden kann. Seitdem seien bereits mehrere hundert Beschwerden eingegangen, berichtet die Deutsche Presseagentur (dpa).

Demnach hat die bayerische Pflege-SOS-Hotline in etwa neun Monaten 427 Beschwerden entgegengenommen. Dies geht aus einer Auflistung des Landesamtes für Pflege hervor, über die zunächst die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet hatte. In 102 Fällen seien die Beschwerden vom Pflegepersonal gekommen, 256 stammten von Pflegebedürftigen und Angehörigen.
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Die Mehrheit der Beschwerden (212) habe sich demnach mit dem Thema „Pflegequalität“ befasst. Dabei sei es etwa um die Körperpflege, Ernährungsversorgung, das Wundmanagement oder das Medikamentenmanagement gegangen. 125 Beschwerden widmeten sich dem Thema „Information/Kommunikation“, 70 gingen um die Servicequalität.
Einen großen Anteil (178) hätten auch Beschwerden über die Organisation bzw. Struktur eingenommen, etwa wegen Hinweisen über zu wenig Pflegefachpersonal. Über Gewalterlebnisse hätten sich bisher 41 Menschen beim Pflege-SOS beschwert.
Die Heimaufsicht prüft
„Jeder Beschwerde muss unverzüglich von der Heimaufsicht der jeweils zuständigen Kreisverwaltungsbehörde nachgegangen werden“, sagte Gesundheitsminister Klaus Holetschek (CSU) am Montag auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur. Bei einer Bestätigung von Beschwerdepunkten sei es Aufgabe der Heimaufsicht, in Abwägung mit den Belangen der Pflegebedürftigen erforderliche Maßnahmen anzuordnen.
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