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Ältere Frauen in Pflegeberufen am häufigsten krank

Ältere Frauen leiden überdurchschnittlich oft unter
psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen –
insbesondere solche in Pflege- und Erziehungsberufen.
Das berichtete jetzt die in Düsseldorf erscheinende
Tageszeitung "Rheinische Post" (RP).

- Die Statistik hat es an den Tag gebracht: Ältere Frauen in Pflegeberufen leiden überdurchschnittlich oft unter psychischen Erkrankungen und Verhaltensstörungen.Foto: Werner Krüper

Ältere Frauen sind im Vergleich zu Männern und zu
jüngeren Frauen deutlich häufiger krankgeschrieben und
beantragen wegen ihrer psychischen Erkankungen auch
deutlich häufiger eine vorzeitige
Erwerbsminderungsrente. Das geht, wie die Zeitung
meldete, aus der Antwort des Bundesarbeitsministeriums
auf eine kleine Anfrage der Bundestagsfraktion der Linkspartei hervor.

Nach den Zahlen, die das Bundesministerium für Arbeit
und Soziales (BMAS) vorlegte, sind Frauen im Jahr 2016
an insgesamt 59 Millionen Tagen wegen psychischer
Erkrankungen und Verhaltensstörungen krankgeschrieben
worden, bei Männern waren es nur 39 Millionen. Frauen
waren demnach 50 Prozent häufiger psychisch erkrankt.
In der Altersgruppe der 55- bis 60-jährigen Frauen
führten psychische Belastungen an 367 Tagen pro 100
Versicherte zu Krankschreibungen, während dies bei den
25- bis 30-jährigen Frauen nur an 174 Tagen der Fall
war. Zum Vergleich: Männer zwischen 55 und 60 litten
nur an 213 Tagen pro 100 Versicherte an psychischen
Erkrankungen.

Die größere Häufigkeit bei älteren Frauen sei auch auf
ihre Tätigkeit zurückzuführen. Im Gesundheits- und
Sozialwesen stellen Frauen mit 78 Prozent die große
Mehrheit der Beschäftigten. In der Kranken- und
Altenpflege gab es der Regierungsantwort zufolge 2016
die meisten Krankschreibungen wegen psychischer
Belastungen. Beschäftigte in der Gesundheits- und
Krankenpflege waren aus diesem Grund durchschnittlich
an 29,7 Tagen krankgeschrieben, in der Altenpflege an
29,4 Tagen.