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Ärger um Beiträge bei der Pflegekammer

In Niedersachsen gibt es Ärger um die Mitgliedsbeiträge
bei der Pflegekammer Niedersachsen. Während laut
Hannoverscher Allgemeiner Zeitung (HAZ) mehrere Verbände mit
Unverständnis auf die Höhe der geforderten Beiträge
reagieren, sieht Kammerpräsidentin Sandra Mehmecke
keinen Grund für Empörung: "Wer wenig verdient, zahlt
auch weniger!"

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Der maximal zu zahlende Beitrag an die Pflegekammer
Niedersachsen liegt pro Jahr bei 280 Euro. Für 2018
wird nach Kammerangaben nur der halbe Jahresbeitrag
erhoben – also 140 Euro. Angesichts dieses Betrags
regte sich nun Unmut. Ein Argument der Kritiker: Der
geforderte Betrag entspreche einem Bruttolohn von rund
70.000 Euro jährlich. "Die Vorstellung, dass die
Mitglieder der Pflegekammer 70.000 Euro im Jahr
verdienen, ist ein Stück aus dem Tollhaus", zitiert die
Zeitung etwa Matthias Büschking, Sprecher der Vereinten
Dienstleistungsgewerkschaft (verdi). "Die
Vorgehensweise ist ein Schlag ins Gesicht für alle
Pflegenden", sagt die FDP-Landtagsabgeordnete Sylvia
Bruns. "Ich weiß gar nicht, wie man auf die Idee kommen
kann, 70.000 Euro anzunehmen", meint Annette von
Pogrell vom Diakonischen Werk Niedersachsen.

"Entgegen anders lautenden Behauptungen muss niemand
mehr zahlen als 0,4 Prozent seiner Jahreseinkünfte",
entgegnet all dem Kammerpräsidentin Mehmecke. Wer
weniger verdiene als die in den Beitragsbescheiden
hinterlegte Summe, solle natürlich auch weniger zahlen:
"Jede/r kann auf Basis einer Selbsteinstufung innerhalb
von vier Wochen unkompliziert sein tatsächliches
vorletztes Jahresbruttoeinkommen abzüglich der
Werbungskosten angeben." Jedes Kammermitglied müsse
jedoch selbst aktiv werden, um einen niedrigeren
Beitrag zu zahlen. Die entsprechenden Formulare lägen
den Beitragsbescheiden, die in den nächsten Tagen
verschickt würden, bei.

Die Kammerpräsidentin widerspricht zudem Gerüchten,
dass jedes Mitglied mit der Vorlage seines
Steuerbescheids seine Einkünfte nachweisen müsse: "Wir
verzichten sogar auf die grundsätzliche Vorlage von
Einkommensnachweisen und bringen mit der
Selbsteinstufung unseren Mitgliedern ein hohes Maß an
Vertrauen entgegen."

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