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Aktivierend-therapeutische Pflege wirkt bei Multipler Sklerose

Die Pflege von Bewohnern mit Multipler Sklerose soll
Mobilität erhalten und so Krankheitsschübe
reduzieren.Welche Maßnahmen und Methoden sich zur
Erreichung dieses Ziels besonders eignen, lesen Sie in
der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege.

- Foto: Marina Müggenborg

Multiple Sklerose (MS) ist eine
chronisch-entzündliche Erkrankung des zentralen
Nervensystems, die mittlerweile nicht mehr vorzeitig
zum Tode führt. Daher erreichen viele Betroffene ein
fast normales Alter auch über das 70. Lebensjahr
hinaus. In Deutschland geht man derzeit von über 200
000 Erkrankten aus. Anfänglich verläuft die Krankheit
bei etwa 80 Prozent der Betroffenen in
Entzündungsschüben, die im Abstand von Monaten oder
Jahren, binnen Stunden bis Tagen zu neuen Beschwerden
führen oder bereits vorhandene Störungen erheblich
verschlimmern. Im fortgeschrittenen Stadium geht die MS
bei den meisten Betroffenen in eine
chronisch-progrediente Phase mit zunehmenden
Behinderungen über, also eine Phase in der sich ihr
Zustand stetig verschlechtert. Inzwischen bedingen
chronischer Krankheitsverlauf, vielfältige
Behinderun­gen und Alltags-Handicaps, vorzeitige
"Alterung" von Körperfunktionen und Begleitkrankheiten,
aber auch die viel höhere Lebenserwartung mit MS oft
eine "geriatrische Situation" von MS-Kranken.

Wie die beiden Autoren Michael Haupts und Michael
Hielscher in ihrem Beitrag in der Februar-Ausgabe von
Altenpflege ausführen, bilden
medikamentöse Therapien und therapeutischen Verfahren
wie Ergotherapie, Physiotherapie und Logopädie wichtige
Säulen in der klinischen Behandlung von MS Patienten.
Die dritte wichtige Säule stellt pflegerisches Handeln
dar. Da die Pflegekräfte die Berufsgruppe sind, die die
meiste Zeit mit dem Patienten verbringt, kommt ihr ein
besonderer Stellenwert zu. Einen Grundsatz
pflegerischer Arbeit stellt hier die
aktivierend-therapeutische Pflege dar. Pflegende führen
hierbei therapeutische Tätigkeiten so durch, dass der
Pflegebedürftige die Handlung spüren kann und führen in
die Handlung ein. Ziel ist, die Aktivitäten des
täglichen Lebens so zu trainieren, dass seine
Fähigkeiten erhalten oder verbessert werden, um eine
Teilhabe am Leben in der Gesellschaft zu ermöglichen.
In besonderer Weise eignet sich hiefür laut Haupts und
Hielscher das Bobath-Konzept, da es Lernprozesse des
Patienten anstrebt, um mit ihm die automatische
Kontrolle über den Muskeltonus und selektive
Bewegungsfunktionen wieder zu erarbeiten.