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Altenpflegehelfer: Ausbildung auch ohne Schulabschluss
In einem neuen Modellprojekt will der hessische Landtag
die Ausbildung zum Altenpflegehelfer zugangsfrei
machen. Zuvor war mindestens ein Hauptschulabschluss
notwendig, dieser soll im Projekt ausbildungsbegleitend
erreicht werden. Mit dem neuen Ansatz will man die
Personalnot in hessischen Altenpflegeeinrichtungen
verringern.

Durch das Projekt sollen vermehrt auch Flüchtlinge eine
Chance bekommen, den Beruf zu ergreifen, sagte die
seniorenpolitische Sprecherin der CDU-Landtagsfraktion,
Irmgard Klaff-Isselmann.
Daniela Sommer, Abgeordnete der
SPD-Fraktion im Landtag, nannte die Pläne einen
"kleinen Baustein angesichts der Herausforderungen des
Fachkräftemangels". Wünschenswert sei, den Zugang zu
den Pflegeberufen noch früher zu ebnen, etwa durch ein
Sozialpraktikum in der Schule.
Von der Opposition kam insgesamt überwiegend
Zustimmung. Allein die Landtagsfraktion der Linken kritisierte,
dass der Personalmangel in der Pflege insgesamt so
nicht behoben werden könne, denn dafür brauche es
bessere Arbeitsbedingungen und höhere Löhne.
Der Paritätische Wohlfahrtsverband in
Hessen sprach sich ebenfalls klar für die Pläne der
schwarz-grünen Regierung aus. Ein wichtiger Punkt sei
laut Grundsatzreferentin Annette Wippermann, dass sich
Azubis aus dem Kreis der Flüchtlinge womöglich besser
damit auskennen, wie mit Pflege in anderen Kulturen
umgegangen wird. "Und die Nachfrage nach
kultursensibler Pflege in Deutschland wächst stetig",
so die Expertin weiter.
160 Plätze soll das Modellprojekt jährlich haben. Laut
der Hessenschau fehlen dem Land bis zum Jahr 2030 rund
7.000 Altenpfleger und 4.000 Krankenpfleger. Zudem
gehen bis dahin 10.000 Pfleger in den Ruhestand.
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