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Altenpflegehelfer: Mehrheit der Gehälter liegt unterhalb der Niedriglohnschwelle
Knapp zwei Drittel der vollzeitbeschäftigten Altenpflegehelfer in Deutschland bekommen Löhne, die unterhalb der sogenannten Niedriglohnschwelle von 2.203 Euro brutto im Monat liegen. Das hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) ermitelt. Sie verdienen also weniger als 60 Prozent des monatlichen Durchschnittsbruttoeinkommens in Deutschland.

Jeder dritte Vollzeitbeschäftigte in der Altenpflege arbeitet im Niedriglohnbereich. Bei Altenpflegehelfern sind es sogar über 60 Prozent. Der Anteil der Pflegehelfer im Niedriglohnbereich ging zwischen den Jahren 2012 und 2018 zwar leicht zurück (von 63,5 Prozent auf 60,3 Prozent), die absolute Zahl der niedriglohnbeschäftigten Pflegehelfer ist im selben Zeitraum aber gestiegen (von 36.000 auf 43.000).
Insgesamt sank der Anteil der Niedriglohnbeschäftigten im Altenpflegebereich von rund 37 Prozent im Jahr 2012 auf rund 30 Prozent im vergangenen Jahr. In absoluten Zahlen stagniert die Zahl jedoch bei 60.000. Der mittlere Bruttomonatsverdienst in der Altenpflege lag im Jahr 2018 bei 2.645 Euro.
Jahrelang seien Niedriglöhne und schlechte Arbeitsbedingungen in der Pflege stillschweigend hingenommen worden, kritisiert die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der Linken, Susanne Ferschl. Der Fachkräftemangel sei ein hausgemachtes Problem. Die Linken-Politikerin fordert flächendeckende Tariflöhne für die Pflegebranche. Das dürfe nicht allein von den Pflegebedürftigen finanziert werden.
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