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Altenpflegekräfte fallen am häufigsten aus

Altenpflegekräfte waren im Jahr 2018 stärker von krankheitsbedingten Fehltagen betroffen als jede andere Berufsgruppe. Das ist das Ergebnis einer aktuellen Datenanalyse der Handelskrankenkasse (hkk), die das Bremer Institut für Arbeitsschutz und Gesundheitsförderung (BIAG) im Auftrag der Kasse erstellt hat.

- Neue Statistik der Handelskrankenkasse: Altenpflegekräfte waren im Jahr 2018 stärker von krankheitsbedingten Fehltagen betroffen als jede andere Berufsgruppe.Foto: AdobeStock

In der hkk-Statistik für das vergangene Jahr stehen Altenpflegerinnen und Altenpfleger mit 25,3 Fehltagen zu Buche. "Die ergonomischen, aber vor allem psychischen Belastungen in Pflegeberufen sind extrem hoch", so BIAG-Geschäftsführer Dr. Bernhard Braun, "das bringt viele Pflegekräfte an ihre körperlichen und seelischen Grenzen, was die Ausfallzeiten erhöht. Diese Belastungen müssen daher sehr ernst genommen werden." Zum Vergleich: Erwerbstätige mit einer Lehr- und Forschungstätigkeit an Hochschulen fielen 2018 nur 4,4 Tage bei der Arbeit aus.

In der Pflege, aber auch allen anderen Branchen haben krankheitsbedingte Fehlzeiten am Arbeitsplatz, die länger als sechs Wochen andauerten, fast die Hälfte aller Fehltage (47,3 Prozent) ausgemacht. 2017 waren es noch 45,3 Prozent gewesen. Kürzere Ausfallzeiten bei der Arbeit sind dagegen zurückgegangen. "Die Zunahme von Langzeitausfällen ist ein ernstzunehmender Hinweis auf wachsende Belastungen von Arbeitnehmern am Arbeitsplatz", so der Experte für Arbeitsgesundheit.

Die Entwicklung zeige, so Braun, dass Unternehmen verstärkt auf ein Betriebliches Gesundheitsmanagement setzen sollten, um die Belastungen der Beschäftigten zu reduzieren und deren persönliche Ressourcen zu stärken.