Ausbildung
Anleitungssituationen brauchen einen neuen Ansatz
In Anleitungssituationen nehmen Praxisanleiter zu sehr das Verrichten einer Tätigkeit in den Blick und zu wenig das Vermitteln von Kompetenz, findet Agata Milczarek von der Westfälischen Pflegeschule Hamm. Sie plädiert für einen ganzheitlichen Ansatz, bei dem Auszubildende lernen, ihr Handeln zu reflektieren.

Den Blutdruck zu messen, verlangt Auszubildenden mehr ab, als nur eine Handlungskette durchzuführen.
Foto: Werner Krüper
"Bei der Blutdruckmessung zeigen Praxisanleiter den Auszubildenden die Durchführung in der Regel im Sinne einer Handlungskette", so Milczarek. Demnach lernen die Auszubildenden zwar, wie sie die Blutdruckmanschette anlegen und den Wert erfassen. Die theoretische Fachlichkeit bleibe dabei aber oftmals auch der Strecke.
"Kompetenzorientierte Anleitungssituationen erfordern, dass der Auszubildende erläutern kann, warum der Blutdruck überhaupt gemessen werden soll und warum eine bestimmte Abfolge in der Vorgehensweise sinnvoll ist. Anschließend soll der Auszubildende auch reflektieren, wie sich beide Beteiligten bei der Blutdruckmessung gefühlt haben […] und welche individuellen Aspekte den Blutdruck eines Klienten beeinflussen", so Milczarek.
Auf diese Weise lernen die auszubildenden laut Milczarek auch, in den immer komplexer werdenden Pflegesituationen Widersprüche zwischen Theorie und Praxis zu reflektieren.
Hinweis: Milczarek hat eine Arbeitshilfe entwickelt, die Praxisanleiter dabei unterstützen soll, Anleitungssituationen kompetenzorientierter zu gestalten. Mehr dazu erfahren Sie in der Juli-Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege.
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