Personal

Arbeitsgruppe „Pflege und Ethik II“: Darum braucht es Pflegekammern

Gesellschaftliche Entwicklungen und daran gebundene Bedarfe in der Pflege machen die dauerhafte Etablierung von Pflegekammern unausweichlich. Das zumindest sagt die „AG Pflege und Ethik II“ der Akademie für Ethik in der Medizin (AEM) in Göttingen in einer aktuellen Stellungnahme.

Foto: Holger Jenrich Pflegekammern sind ein Streitthema. Die AG "Pflege und Ethik II" hält sie aber für alternativlos.

Aus Sicht der AG tragen die Pflegekammern „maßgeblich dazu bei, eine vertrauenswürdige und qualitativ hochwertige pflegerische Versorgung der Bevölkerung zu gewährleisten“. Durch ihre Zuständigkeit für die berufliche Fort- und (Fach-)Weiterbildung sorgten die Kammern unabhängig von ökonomischen Interessen dafür, dass „alle aktuellen Wissensbestände und Kompetenzen adressiert werden, die Pflegefachpersonen benötigen, um eine professionelle Pflegebeziehung auf der Basis aktueller und kritisch reflektierter fachlicher Evidenz […] zu gestalten“.

Die AG begründet die Relevanz der Pflegekammern mit deren Aufgaben, zum Beispiel:

  • Pflegewissen und -standards auf dem neuesten Stand zu halten und den Pflegenden zugänglich zu machen
  • Bildungsangebote zu fördern
  • die Pflegeprofession weiterzuentwickeln
  • pflegerische Expertise in politische Gremien einzubringen

Kammer als Verpflichtung?

Diese Aufgaben und Verantwortungsbereiche auf Landes- und auf Bundesebene „können ausschließlich von einer berufsständisch selbstverwalteten Pflege kompetent übernommen und […] ausgefüllt werden.“ Aus Sicht der AG stellt eine verpflichtende Kammermitgliedschaft deshalb keine an- oder abzulehnende Wahloption dar. „Sie ist vielmehr eine Verpflichtung, der es nachzukommen und eine Verantwortung, welche es auszufüllen gilt.“

Passend dazu: Koalitionsvertrag sieht Vollbefragung zur Selbstverwaltung in der Pflege vor