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Arzneimittelgabe: Typische Fehler vermeiden
Pflegende in der stationären Langzeitpflege müssen genau wissen, wann welche Medikamente wie gegeben werden, fordert Ingrid Ewering, Autorin für pharmazeutische Aus-, Fort- und Weiterbildung. "Nur wenn Arzneimittel korrekt verabreicht werden, können sie wie gewünscht wirken." Hier gebe es Fallstricke, auf die Pflegende achten sollten.

"Erfahrungsgemäß nimmt der Bewohner Medikamente, die dreimal täglich verordnet sind, zum Frühstück, Mittagessen sowie zum Abendessen ein, also gegen 8, 13 und 18 Uhr", berichtet Ewering in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege. Handelt es sich bei dem verordneten Medikament jedoch um ein Antibiotikum, sollte das Medikament exakt alle acht Stunden gegeben werden. Sonst sinke der Wirkstoffspiegel in der Nacht massiv ab und die Bakterien werden unempfindlich. Manche Medikamente seien nüchtern einzunehmen, andere sollten besser mit der Mahlzeit gegeben werden. "Viele magensaftresistente Arzneiformen sind 30 Minuten vor den Mahlzeiten oder idealerweise beim Wecken einzunehmen", weiß Ewering. Das gelte auch für das magensaftresistente Diclofenac. "Auch das Parkinson-Medikament ist zwingend nüchtern einzunehmen."
Bei 24-Stunden-Medikamenten, die nur einmal am Tag gegeben werden, sei zudem der Einnahmezeitpunkt – morgens oder abends – zu berücksichtigen. Die sogenannte "Cortison-Tablette" sollte beispielsweise spätestens um 8 Uhr mit dem Frühstück eingenommen werden. "Unser Körper schüttet frühmorgens gegen 5 oder 6 Uhr selbst Hydrocortison aus", erläutert Ewering. Daher sei bei der morgendlichen Einnahme eines Glucocorticoids wie Prednison oder Prednisolon die Verträglichkeit erhöht. Weitere Tipps zur fehlerfreien Medikamenteneinnahme lesen Sie im Artikel "Die korrekte Einnahme zählt".
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