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“Ausbildungsallianz” in Niedersachsen
Um dem Mangel an pflegerischem Nachwuchs beizukommen,
will in Niedersachsen ein Bündnis aus Kommunen und
Verbänden an einem Strang ziehen. Verschiedene Träger
proben jetzt angesichts der bevorstehenden
Ausbildungsreform den Schulterschluss und haben eine
"Ausbildungsallianz" vereinbart.

Dem neuen Verbund, der seine Pläne nun in Hannover
vorstellte, gehören unter anderem die
Landesarbeitsgemeinschaft der Freien Wohlfahrtspflege,
die Krankenhausgesellschaft des Landes, die
Arbeitsgemeinschaft der kommunalen Spitzenverbände und
Pflegeschulen an. Sandra Mehmecke, Präsidentin der
Niedersächsischen Pflegekammer,
sprach von einer "bundesweit einmaligen Allianz zur
Stärkung der Ausbildung von Pflegekräften".
"Es wird eine gemeinsame Ausbildung geben, die es den
Auszubildenden ermöglicht, danach in
allen Bereichen zu arbeiten: ganz allgemein in der
Pflege, der Alten- oder der Kinderkrankenpflege; und es
wird einen weiteren Studiengang geben", sagte
Niedersachsens Sozial- und Gesundheitsministerin
Carola Reimann (SPD), die das
Bundesland als Vorreiter in Deutschland sieht. In
Niedersachsen soll die Ausbildung über ein
Umlageverfahren finanziert werden, an dem alle
bisherigen Kostenträger und das Land beteiligt sind.
"Es wird überall eine Ausbildungsvergütug geben, das
wird alles aus einem Topf finanziert", so die
Ministerin, "darüber bin ich sehr froh, das ist nicht
in allen Bundesländern der Fall."
Derzeit werden im Niedersachsen an rund 3.000
Pflegeeinrichtungen in den Ausbildungsgängen der
Altenpflege, der Kranken- sowie der Kinderkrankenpflege
14.500 junge Menschen ausgebildet – zu wenig. Der
Mangel gewinnt auch angesichts einer im Schnitt
alternden Bevölkerung an Bedeutung. Sollte sich die
aktuelle Entwicklung fortsetzen, dürften nach
Schätzungen der Landesregierung bis zum Jahr 2030 rund
52 000 Pflegekräfte in Niedersachsen fehlen – die
Hälfte davon Altenpfleger.
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