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Auszeichnung für mutige Frau aus der Altenpflege

Auszeichnung für eine mutige Frau: Sylke Hoß,
Altenpflegehelferin aus Hamburg, ist mit dem "Goldenen Bild der Frau" geehrt worden.
Die 37-Jährige hatte Missstände in einem Alten- und
Pflegeheim öffentlich gemacht. Die Redaktion der
Fachzeitschrift Altenpflege hat ihr deswegen erst
in diesem Monat ein zweiseitiges Porträt gewidmet.

- Ist für ihre Zivilcourage mit dem "Goldenen Bild der Frau" ausgezeichnet worden: Sylke Hoß, Altenpflege-Helferin aus Hamburg.Foto: Holger Jenrich

"Deine Geschichte hat die Jury so beeindruckt, dass du
mit dem Sonderpreis Zivilcourage ausgezeichnet wirst",
sagte Moderator Kai Pflaume zu der jungen Frau, die
verheerende Zustände in einer Pflegeeinrichtung im
Hamburger Stadtteil Tonndorf aufgedeckt hatte. Dort war
sie Zeugin geworden, wie ein Pfleger demente Bewohner
misshandelte, und zeigte – nachdem Heim- oder
Pflegedienstleitung auf ihre Hinweise nicht reagiert
hatten – den Kollegen letztlich an. Die Leitung des
Hauses dankte ihr das Engagement nicht, sondern
schickte ihr die Kündigung. Inzwischen arbeitet Sylke
Hoß, Mutter zweier Kinder, in einer anderen Hamburger
Pflegeeinrichtung, die ihr Whisteblowing zu schätzen
weiß.

"Sie machen uns Mut, Mut zu haben", sagte Julia Becker
von der Funke Medien Gruppe in ihrer Lobrede, "ich
danke Ihnen, dass Sie ein Vorbild für uns alle sind,
indem Sie sich für die Situation älterer Menschen
einsetzen." Und Kai Pflaume ergänzte: "Sylke, es
braucht noch mehr Menschen wie dich!"

Die "Goldene Bild der Frau" ist ein Preis, den
Europas größte Frauenzeitschrift "Bild der Frau"
alljährlich verleiht. Ausgezeichnet werden auf
Vorschlag der Redaktion jeweils fünf Frauen, "die ein
soziales Problem erkannt haben und es anpacken", wie es
in der offiziellen Ausschreibung heißt. Jede Gewinnerin
erhält neben einer Trophäe ein Preisgeld in Höhe von
10.000 Euro. Die Preise werden im Rahmen einer
opulenten Bühnenshow und im Beisein von reichlich
Prominenz an Bord des Schiffs "AIDAprima" verliehen.