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BAP: “Spahns Pläne gegen Zeitarbeit werden scheitern”
Der Bundesarbeitgeberverband der Personaldienstleister (BAP) lehnt Einschränkungen beim Einsatz von Leiharbeitskräften in der Pflege ab. Er habe kein Vertrauen in den Plan von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU), Pflegepersonen an Kliniken zu binden und aus der Anstellung bei einem Personaldienstleistungsunternehmen zurückzuholen.

Wie BAP-Präsident Sebastian Lazay dem Evangelischen Pressedienst (epd) mitteilte, seien ökonomische Anreize allein nicht zielführend, um Pflegefachpersonen aus der Zeitarbeit zu holen. Das, was die Zeitarbeit attraktiv mache, seien neben dem Lohn auch die besseren Arbeitsbedingungen.
Zeitarbeitskräfte könnten beispielsweise ihre Einsätze gemeinsam mit dem Personaldienstleister über Wochen im Voraus planen und auf ihre individuellen Bedürfnisse abstimmen. Wenn Pflegekräfte die Anstellung bei einem Personaldienstleister vorzögen, dann ganz häufig auch deshalb, weil sie sich so voll und ganz den zu pflegenden Menschen widmen könnten, statt sich mit Bürokratie zu befassen, so Lazay. Künftig soll nach Spahns Willen das sogenannte MDK-Reformgesetz gelten, das die Refinanzierung der Leiharbeit in Kliniken durch die Krankenkassen beschränkt.
Auch die geplante Bundesratsinitiative der Berliner Gesundheitssenatorin Dilek Kalayci (SPD) für ein Verbot der Zeitarbeit in der Pflege sieht Lazay kritisch: Dem Verbandschef zufolge geht die öffentliche Diskussion "Zeitarbeitsbranche gegen Pflegebranche" am eigentlichen Kernproblem vorbei. "Dünne Personaldecken, unflexible Arbeitszeiten und zeitraubende Administrationsprozesse schrecken Interessenten am Pflegeberuf ab oder führen zu einem Arbeitgeberwechsel, der attraktivere Arbeitsbedingungen bietet", sagte Lazay.
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