Ausbildung
BeneVit fällt vernichtendes Urteil zur Generalistik
Die BeneVit Gruppe erklärt die generalistische Pflegeausbildung für die Altenhilfe als gescheitert. Sie überlegt, die Berufsausbildung gänzlich einzustellen.

„Die Azubis sind ja kaum noch bei uns in den Pflegeheimen anzutreffen, da die Ausbildung in Krankenhäusern, Ambulanten Diensten, Psychiatrien und Berufsschulen einen Großteil der Ausbildungszeit in Anspruch nimmt“, sagte Kaspar Pfister, Geschäftsführender Gesellschafter der bundesweit tätigen BeneVit Gruppe.
Das Selbstverständnis der Ausbildung wede dadurch ausschließlich auf den späteren Einsatz außerhalb der Pflege alter und hilfebedürftiger Menschen ausgerichtet. „Die Altenhilfe spielt berufsfachlich und von der Haltung her keine große Rolle mehr“, so Pfister.
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Pfister kritisiert, dass es im derzeitigen System kaum noch möglich sei, die Auszubildenden kennenzulernen. Zeit für Zuwendung, mentale Stärke, Teamfähigkeit und eine konzentrierte und ruhige Form des Erlernens und Ausführens sei durch das unruhige „Gehopse“ durch die Module der Ausbildung hindurch schlichtweg nicht möglich.
Die Politik will die generalistischen Ausbildung erst 2026 evaluieren. Pfister sieht eine frühere Evaluation als gegeben und fordert ein zügiges Nachjustieren der Ausbildungsinhalte und Modulzeiten. Die Unternehmensgruppe mit 26 stationären Pflegeeinrichtungen überlege sehr intensiv, im Jahr 2023 die Berufsausbildung zum Pflegefachmann bzw. Pflegefachfrau gänzlich einzustellen.
Der Generalistik widmet sich auch der erste bundesweite Kongress für Auszubildende und Praxisanleitende „Generalistik im Diskurs“ am 28. April 2022 im Rahmen der Leitmesse ALTENPFLEGE 2022 in Essen.
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