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Berufsverband: “Altenpfleger fühlen sich im Stich gelassen”
"Angesichts der Corona-Pandemie brechen schwerwiegende Folgen durch jahrelang versäumte notwendige Reformen in der Altenpflege deutlich hervor", so der Deutsche Berufsverband für Altenpflege (DBVA). Man habe bessere Arbeitsbedingungen versprochen, aber wenig dafür getan. Jetzt müssten Taten folgen, um das Vertrauen wiederherzustellen.

Mitarbeiter in der Altenhilfe werden laut DBVA von der Politik vernachlässigt.
Foto: Werner Krüper
Laut DBVA finden – trotz ausreichender Test-Kapazitäten – keine umfassende Abstrich-Testungen auf Corona-Viren von pflegebedürftigen Menschen und Pflegenden statt. "Gerade in der Phase von Lockerungen müssen pflegebedürftige Menschen und die Pflegenden getestet werden, um diese besonderen Risikogruppen gezielt zu schützen und Infektionsherde zu verhindern", so der DBVA.
In der aktuellen Krise dürften kommunale Gremien außerdem nicht allein als Aufsichts- und Ordnungsbehörde fungieren, so der stellvertretende DBVA-Bundesvorsitzende Bodo Keißner-Hesse. Es sei notwendig, Erlasse und Verordnungen vor ihrer Veröffentlichung sowohl auf fachliche Umsetzbarkeit als auch auf Wahrung ethischer Prinzipien zu prüfen. Die aktuelle Realität von Pflegenden sehe aber ganz anders aus: Politisch Verantwortliche delegierten Entscheidungen und Verantwortung an Nachgeordnete und das Pflegepersonal vor Ort.
Das setze die Pflegenden unter Druck. "Sie fühlen sich überfordert, missachtet und im Stich gelassen", so Keißner Hesse. "Wenn jetzt nichts getan wird, verlieren die Pflegekräfte endgültig das Vertrauen in die Politik."
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