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Beschäftigte sollen sagen, wo “der Schuh drückt”

Die Vereinte Dienstleistungsgewerkschaft (Verdi) hat am 18. November Beschäftigte in der Altenpflege bundesweit zu einem virtuellen Aktionstag aufgerufen.

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Sylvia Bühler, Mitglied im Verdi-Bundesvorstand, fordert bessere Arbeitsbedingungen für Beschäftigte in der Altenpflege.

Foto: Die Hoffotografen GmbH Berlin

Die Beschäftigten waren in dieser Social-Media-Aktion aufgefordert, mit kurzen Videos und dem Hashtag #GemeinsameSache aufzuzeigen, wo bei ihnen "der Schuh drückt" und was besser werden muss.

Der Schutz der Pflegebedürftigen und der Beschäftigten muss in der Pandemie oberste Priorität haben; dafür sind ausreichend Schutzausrüstungen für Personal und sowohl FFP2-Masken als auch Testungen für beide Gruppen nötig", sagte Sylvia Bühler, Mitglied im Verdi-Bundesvorstand. Es sei ein Skandal, wenn Beschäftigte, denen eine Quarantäne verordnet worden sei, wegen des alltäglichen und hausgemachten Personalmangels weiterarbeiten müssten. "Die Arbeitsquarantäne gefährdet Beschäftigte und Pflegebedürftige massiv. Das ist fatal."

"Die Altenpflege ist ein wunderbarer Beruf, wenn die Bedingungen stimmen", so Bühler weiter. "Damit er attraktiver wird, braucht es gute Arbeitsbedingungen, eine bessere Bezahlung und mehr Personal." Nachdem über Jahre hinweg ein enormer Aufwand betrieben worden sei, um ein bedarfsgerechtes Instrument zur Bemessung des Personals in der stationären Pflege zu entwickeln, solle dieses nun ohne Erprobung auf der Ziellinie auf undefinierte Personalausbaustufen eingedampft werden. Gleichzeitig sei vorgesehen, den Fachkräfteanteil weiter zu senken. "Was hier politisch angeschoben wird, lässt bei den Beschäftigten die Alarmglocken läuten", so Bühler. "Sie erwarten, dass endlich eine große Lösung angepackt wird, die Entlastung bringt und eine klare Perspektive für deutlich mehr Fachkräfte." Um mehr Personal und bessere Arbeitsbedingungen zu finanzieren, sei zudem die Einführung einer Solidarischen Pflegegarantie notwendig, also einer Pflegeversicherung, an der sich alle Bürgerinnen und Bürger entsprechend ihres Einkommens beteiligen und die alle pflegebedingten Kosten übernimmt.