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Beschwerden bei der Heimaufsicht nehmen zu
Die Zahl der Beschwerden über Pflegeeinrichtungen in Sachsen-Anhalt ist vergangenes Jahr erneut gestiegen: 209 Meldungen gingen laut Landesverwaltungsamt (LVwA) 2018 bei der Heimaufsicht ein. Im Vorjahr lag die Zahl bei 137. Grund für diese Entwicklung sei eine erhöhte Sensibilität der Bevölkerung, sagte LVwA-Leiter Thomas Pleye.

"Die häufigsten Beschwerdepunkte waren Pflege- und Betreuungsqualität, personelle Anforderungen und Hygiene", so Pleye. Ein weiteres Problem sei der Fachkräftemangel: Dieser sei bei manchen Einrichtungen auch der Grund dafür gewesen, dass dort weniger Pflegeplätze verfügbar waren, sagte Pleye.
Im Tätigkeitsbericht der Heimaufsicht von 2018, der am Donnerstag im Landesverwaltungsamt vorgestellt wurde, heißt es, dass die Zahl der Pflegeplätze in stationären Einrichtungen von 31 033 (2017) auf 30 857 (2018) gesunken sei. Damit sei derzeit zwar der Bedarf in Sachsen-Anhalt gedeckt, sagte Jens Wiederhold, Referatsleiter der Heimaufsicht. Unterschiede gäbe es jedoch zwischen städtischen und ländlichen Gegenden. Auf dem Land sei es schwieriger, eine Pflegeeinrichtung in der Nähe zu finden.
Zudem mache sich ein immer stärkerer Trend von betreuten Wohngruppen bemerkbar. "Daraus kann man erkennen, dass ältere Menschen ein erhebliches Interesse daran haben, möglichst selbstbestimmt zu leben", sagte Pleye. Für Einrichtungen sei derzeit auch eine Mindestbauverordnung im Gespräch, die voraussichtlich kommendes Jahr beschlossen werde. Derzeit stehe in dem Entwurf eine Einzelzimmerquote von 80 Prozent, ein Verbot von Drei- und Vier-Bett-Zimmern sowie Regelungen zu einem Verbrühschutz für Wasserhähne.
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