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Bezahlung von Altenpflegern: Forscher sehen großen Nachholbedarf

Arbeitsmarktforscher des Instituts für Arbeitsmarkt-
und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit
(BA) sehen bei der Bezahlung von
Altenpflegekräften trotz Lohnsteigerungen in den
vergangenen Jahren noch erheblichen Nachholbedarf.

- Eine neue Studie bringt es an den Tag: Eine vollzeitbeschäftigte Fachkraft in der Altenpflege verdient im Durchschnitt 16 Prozent weniger als im Schnitt alle anderen Beschäftigten in Deutschland.Foto: Krüper

Mit monatlich 2.621 Euro brutto verdient eine
vollzeitbeschäftigte Fachkraft in der Altenpflege im
Durchschnitt 16 Prozent weniger als im Schnitt alle
anderen Beschäftigten, haben die IAB-Forscher in einer
umfangreichen Studie herausgefunden. Auch im
Vergleich zu Krankenpflegern müssten Altenpfleger teils
deutliche Abstriche hinnehmen. So verdienten Fachkräfte
in der Altenpflege etwa in Sachsen-Anhalt 30
Prozent weniger als die dortigen
Krankenpflegefachkräfte. In Bayern und
Baden-Württemberg seien es dagegen nur gut 13 Prozent
weniger.

Die finanzielle Lage der Alten- und Krankenpflegekräfte
hat sich nach Erkenntnissen der Forscher im Vergleich
zu allen anderen Beschäftigten auch durch die
Lohnerhöhungen der vergangenen Jahre – die Löhne für
Fach- und Hilfskräfte in der Altenpflege legten von
2012 bis 2016 um rund 9,5 Prozent zu und damit etwas
stärker als die Löhne insgesamt (8,6 Prozent) – nicht
durchgreifend verbessert. Auch das Lohngefälle zwischen
Kranken- und Altenpflege habe sich dadurch nur
unwesentlich verringert.

Für die Studie haben die IAB-Forscher, die in Sachen
Entlohnung von Pflegekräften deutliches
"Verbesserungspotenzial" sehen, die Entgeltdaten von
415.000 in Vollzeit beschäftigten Fachkräften in den
Pflegeberufen ausgewertet.