Ausbildung

Bildungscampus: „Reduzierte Lehrstellen gefährden die Ausbildung“

Der Bildungscampus für Gesundheitsberufe (BBG) warnt vor steigenden Ausbildungsabbrüchen und einer Verschärfung des Fachkräftemangels in der Pflege. Hintergrund ist eine in Berlin beschlossene Veränderung des „Lehrer-Schüler-Schlüssels“ von 1:15 auf 1:20.

Foto: Werner Krüper Die Ausbildung in der Pflege ist aus Sicht Lehrender durch aktuelle Personalschlüssel gefährdet.

Die Zunahme an Praxisbegleitung erfordere mehr statt weniger Lehrpersonal, schreibt der BBG in einem Positionspapier. „Praxisbegleitung ist bei hoher Unterrichtsverpflichtung nicht in der gesetzlich vorgegebenen Form möglich.“

Zudem erfordere kompetenzfördernder Unterricht, zu dem die Lehrenden durch das Pflegeberufegesetz verpflichtet seien, mehr statt weniger personelle Ressourcen. „Um Auszubildende gut zu begleiten, müssen Lehrende zukünftig differenziert den Lernbedarf feststellen, Lernwege identifizieren und Lernprozesse auswerten. Dieser Anspruch ist bei einem Schlüssel von 1:20 unmöglich.“

Berufsverband solidarisiert sich

Rückenwind bekommt der BBG vom Deutschen Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Nordost. „Die Erhöhung der Ausbildungszahlen in der Pflege im Land Berlin darf nicht zu Lasten der Ausbildung gehen“, so die Vorstandsvorsitzende Swantje Kersten. „Durch die Reduzierung der Anzahl der Lehrenden im Verhältnis zur Anzahl der Auszubildenden wird es zu einer Vergrößerung der Klassen kommen. Dadurch verringert sich die Ausbildungsqualität und die bereits jetzt schon hohe Abbruchquote wird noch weiter steigen.“