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BPA fordert mehr Unterstützung gegen Corona-Ausbrüche
Pflegeeinrichtungen sind kritische Bereiche in der Coronakrise, denn die Bewohner gehören zur Hochrisikogruppe. Doch viele Heime sehen sich im Kampf für Schutzvorkehrungen alleine gelassen.

BPA-Präsident Bernd Meurer: "Es muss eine Überholspur her, um Pflegemitarbeiter schneller zu testen." Foto: Jürgen Henkelmann
Pflegeheimbetreiber fordern stärkere Unterstützung, um bedrohliche Infektionsfälle zu verhindern. "Man muss versuchen, jedwedes Risiko so klein wie möglich zu halten», sagte der Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste (BPA), Bernd Meurer. "In dem Moment, wo es eine Corona-Infektion in einem Pflegeheim gibt, ist die Lage absolut kritisch." Noch immer sei aber in vielen Einrichtungen Schutzausstattung wie Masken knapp. Nötig seien auch mehr Tests für Pflegekräfte und bessere Kooperation der Behörden.
Nach staatlichen Beschaffungen von Schutzmasken sei überall ein bisschen etwas angekommen. "Aber viel zu wenig, um im Fall der Fälle handlungsfähig zu sein", sagte Meurer. "Es kann nicht sein, dass Pflegeheime beim Nachschub hintenan stehen müssen." Angesichts dieser Engpässe habe sich auch der Verband erstmals in die Beschaffung eingeschaltet und mittlerweile rund sieben Millionen Masken importiert und verteilt. Weitere 20 Millionen Masken seien gekauft.
"Die Einrichtungen können diese Situation nicht alleine bewältigen", warnte Meurer. Gebraucht würden klare, pragmatische Anweisungen und Handlungsspielräume von den Gesundheitsämtern und den Ländern, die auch umsetzbar seien. "Es geht nicht, wenn manche Länder einfach einen Erlass herausgeben, uns aber ansonsten im Regen stehen lassen und nicht sagen, wie wir das überhaupt schaffen sollen."
Nötig seien außerdem deutlich mehr Tests. "Es kann doch nicht sein, dass eine Mitarbeiterin, die sich schlecht fühlt, 24 Stunden auf einen Test warten muss", sagte Meurer. "Es muss eine Überholspur her, um Pflegemitarbeiter schneller zu testen." Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) plant bereits eine Ausweitung von Tests mit dem Ziel, Pflegebedürftige und Pflegekräfte durch Reihenuntersuchungen besser zu schützen. (dpa)
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