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bpa fordert zentrale Anlaufstelle für Pflegebedürftige

Für Pflegebedürftige und deren Angehörige in Baden-Württemberg sei die Suche nach einem Heimplatz zunehmend schwer, teilte der Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) mit. Er forderte die Landesregierung auf, eine Anlaufstelle für Betroffene, die kein passendes Versorgungsangebot finden, einzurichten.

- Zentrale Anlaufstellen könnten die Pflegeheimsuche laut bpa erleichternFoto: Werner Krüper

Der bpa habe die Forderung nach einer Ansprechperson, an die sich pflegebedürftige Menschen und Angehörige richten können, wenn sie kein passendes Angebot finden, bereits im Landespflegeausschuss gestellt. Das Ministerium für Soziales und Integration habe sich aber ablehnend geäußert. "Wir haben in Baden-Württemberg für nahezu alles einen Beauftragten. Nur eine zentrale Stelle, an die sich Pflegebedürftige und deren Familien wenden können, will das Land nicht einrichten", sagte der bpa-Landesvorsitzende Rainer Wiesner.

Eine solche Stelle würde laut Wiesner auch dazu beitragen, dass die Landesregierung einen klaren Überblick über die tatsächliche Versorgungslage im Land bekommt. "Bisher begnügt sich das Land mit veralteten Planungszahlen, während pflegebedürftige Menschen und deren Angehörige immer länger nach angemessener Versorgung suchen müssen."

Riesner kritisierte außerdem, dass die baden-württembergische Landesregierung die Pflegestrukturplanung weiterhin allein den Kommunen überlassen wolle. "Angesichts der immensen Herausforderungen, vor denen wir aufgrund der demografischen Entwicklung stehen, reicht das aber nicht mehr aus." Er fordert, die Empfehlung der Enquetekommission ,Pflege‘ umzusetzen: Diese schlägt eine aussagekräftige Pflegeberichterstattung auf Landesebene vor, die Entwicklungstrends regelmäßig erfasst und die Datenlage auf die lokalen Ebenen herunterbricht.