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bpa-Präsident fordert, Hürden abzubauen
Wegen personell unterbesetzter Botschaften dauere es teilweise über ein Jahr, bis Fachkräfte aus dem Ausland überhaupt einen Einwanderungsantrag stellen könnten, sagte Bernd Meurer, Präsident des Bundesverbandes privater Anbieter sozialer Dienste (bpa). Deutschland könne sich solche bürokratischen Hürden nicht leisten.

"In einigen Regionen Deutschlands dauert es ein dreiviertel Jahr, bis die Stelle einer Pflegefachkraft neu besetzt werden kann. Die fehlende Sicherstellung bekommen die Pflegebedürftigen, die Pflegekräfte und die Einrichtungen zu spüren. Höchste Zeit, dass die Politik sich über die Umsetzung ihres an sich guten Gesetzes Gedanken macht. Hoffentlich wird jetzt endlich der Flaschenhals in den betroffenen Botschaften beseitigt, damit wir vom Reden ins Tun kommen", kommentierte Meurer das Spitzengespräch zur Fachkräftezuwanderung im Bundeskanzleramt.
Tausende Pflegefachpersonen aus Ausland warteten darauf, nach Deutschland zu kommen, um hier in der Pflege zu arbeiten. "Warum hat Bundesaußenminister Maas nicht längst das Personal in seinen Botschaften aufgestockt?", fragte Meurer. "Wir brauchen ganz dringend Pflegekräfte aus dem Ausland, weil wir die Versorgung pflegebedürftiger Menschen aufgrund der demografischen Entwicklung trotz Rekordzahlen in der Altenpflegeausbildung nicht mehr flächendeckend ermöglichen können."
Die kürzlich von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und Ministerpräsident Tobias Hans (beide CDU) angekündigte Agentur, die sich künftig um Anträge für Visa, Berufsanerkennung und Arbeitserlaubnis kümmern soll, damit Pflegekräfte aus dem Ausland binnen sechs Monaten in Deutschland arbeiten können, werde deshalb vom bpa ausdrücklich begrüßt. "Alle Maßnahmen, die die Zuwanderung von Pflegekräften beschleunigen, sind willkommen", so Meurer.
Mehr zum Thema:bpa kritisiert Untätigkeit bei Zuwanderung
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