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Bündnis fordert Pflegegipfel nach der Wahl

Ein Bündnis aus Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden und Wissenschaft übt deutliche Kritik an der Pflegepolitik der Bundesregierung und fordert in einem Brandbrief einen raschen Pflegegipfel nach der Bundestagswahl.

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Foto: AdobeStock/kamasigns Die Bundesregierung hat aus Sicht von Gewerkschaften, Wohlfahrtsverbänden und der Wissenschaft wenig erreicht, um den Pflegenotstand zu bekämpfen.

Man sei in Sorge, „dass sich die künftige Regierung auf dem Wenigen ausruht, was in der laufenden Legislaturperiode umgesetzt wurde“, sagte Diakonie-Vorständin Maria Loheide der „Augsburger Allgemeinen“. Die große Koalition sei zwar nicht komplett untätig gewesen. „Eine kleine Reparatur hier und ein bisschen Kosmetik dort haben aber längst nicht ausgereicht, die Brisanz aus dem Thema Pflege zu nehmen.“

Zu den Unterzeichnenden gehören neben der Diakonie weitere Wohlfahrtsverbände, Verdi, der DGB, die Krankenkasse DAK sowie Fachleute und Wissenschaftler. Sie fordern eine wirksame Unterstützung der häuslichen Pflege, die Neupositionierung der professionellen Pflege sowie eine faire Verteilung der finanziellen Belastung.

Loheide wies insbesondere auf die ständige Unterbesetzung hin: „Stress und körperliche Belastung sind riesengroß, hinzu kommt die fehlende Planbarkeit.“ So beginne ein Teufelskreis: Der Druck führe dazu, dass die Mitarbeitenden aus dem Beruf fliehen, was den Personalmangel weiter verschärfe.

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