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Bundespflegekammer ermahnt die Politik

Die Bundespflegekammer fordert von Bund und Ländern mehr Initiative, um den Personalmangel in der Pflege zu begegnen. „Pflege verdient mehr Geld, mehr Anerkennung und sowie ein Mehr an Kompetenzen“, sagte Patricia Drube, Präsidiumsmitglied der Bundespflegekammer und Präsidentin der Pflegeberufekammer Schleswig-Holstein, am Montag in Berlin.

Foto: Marc-Steffen Unger Dr. Franz Wagner, Nadya Klarmann, Jens Kaffenberger, Dr. Markus Mai und Patricia Drube (v. l. n. r.) fordern eine Pflegewende, um Fehler der Vergangenheit zu korrigieren.

Die Zahlen sprechen eine eindeutige Sprache. Etwa 40 Prozent der Berufsangehörigen würden in den kommenden zehn bis zwölf Jahren das Renteneintrittsalter erreichen, sagte Franz Wagner, Präsidiumsmitglied und Präsident des Deutschen Pflegerates. „Wir reden hier grob geschätzt von 500.000 Pflegefachpersonen.“ Hinzu kämen noch diejenigen, die wegen der Alterung der Gesellschaft zusätzlich gebraucht würden. Das sei eine gewaltige Herausforderung, der sich die Politik stellen müsse. „Es wird bisher zu wenig getan, um das zu kompensieren“, sagte Wagner.

In diesem Zusammenhang erneuerte die Bundespflegekammer ihre Forderung nach mindestens 4.000 Euro Einstiegsgehalt für eine Pflegefachperson. Drube: „Wir brauchen eine deutliche Anhebung der Gehälter und der Vergütung in der Pflege.“

Mit der Bundespflegekammer haben die drei bestehenden Landespflegekammern Rheinland-Pfalz, Schleswig-Holstein und Niedersachsen sowie der Deutsche Pflegerat vor zwei Jahren die bundespolitische Bühne betreten. Nicht nur Einfluss nehmen auf die Berliner Pflegepolitik ist Ziel der Kammer, auch das Harmonisieren unterschiedlicher Landesordnungen der Länderkammern. Im Januar hat die Bundespflegekammer die Online-Plattform #pflegereserve übernommen. Sie vermittelt während der Corona-Pandemie Fach- und Hilfskräfte an Pflegeeinrichtungen.