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Chance für bessere Dekubitusprophylaxe

Anfang Dezember 2018 wurde im Hilfsmittelverzeichnis die Produktgruppe "Hilfsmittel gegen Dekubitus" aktualisiert. Hieraus ergeben sich Chancen für eine bedarfsgerechtere Patientenversorgung.

- Foto: Werner Krüper

Fachexperten sind sich einig, dass der Anstieg der Diagnose "Dekubitus" in Einrichtungen und im häuslichen Umfeld von mehr als 50 Prozent in den vergangenen zehn Jahren auch in der schlechten Hilfsmittelversorgung begründet liegt. Daher hat das Bundesgesundheitsministerium in der Kommentierung des Gesetzes zur Stärkung der Heil- und Hilfsmittelversorgung (HHVG) hervorgehoben, dass "im Hilfsmittelbereich Qualitätsdefizite und Fehlversorgungen" bestehen und den GKV-Spitzenverband angemahnt, das Hilfsmittelverzeichnis systematisch zu überprüfen und an den aktuellen Stand der Wissenschaft anzupassen.

Die nun vorliegenden Neuerungen und insbesondere die Aufnahme von Erkenntnissen aus dem aktualisierten Expertenstandard "Dekubitusprophylaxe in der Pflege" bieten laut Patrick Kolb, Geschäftsführer der Carenetic GmbH, eine gute Grundlage für eine verbesserte Patientenversorgung. Allerdings, so erläutert Kolb in der aktuellen Ausgabe der Fachzeitschrift Altenpflege, kann die Pflege von diesen Änderungen nur profitieren, wenn sie sich zunächst einer neuen fachlichen Auseinandersetzung mit dem Thema Hilfsmittel gegen Dekubitus stelle und bisherige Sichtweisen und Verhaltensmuster kritisch reflektiere: "Seien Sie daher kritisch, wenn Ihnen Sanitätshäuser oder Hersteller Produkte mit Dekubitusgradeignung anpreisen. Diese allgemeine Eignung gibt es nicht. Ob ein Produkt für Ihren Bewohner geeignet ist, können Sie mit einem qualifizierten Leistungsanbieter fachlich im Dialog klären."

Notwendig sei laut GKV-Spitzenverband künftig vor allem eine individualisierte Hilfsmittelversorgung, so Kolb. Dafür müsse zunächst eine differenzierte und genaue Risikoeinschätzung beim Patienten erfolgen. "Das individuelle Risikoprofil soll die Auswahl und die erforderlichen Eigenschaften der Hilfsmittel bestimmen – und nicht etwa der vorliegende Dekubitusgrad." Lesen Sie im weiteren Verlauf des Beitrags in Altenpflege, was bei einer patientengerechten Versorgung mit Hilfsmitteln gegen Dekubitus zu beachten ist.

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