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Corona verzögert Anwerbung ausländischer Pflegekräfte
Wegen der Corona-Krise ist die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte ins Stocken geraten. Aufgrund der Pandemie seien nicht zuletzt die Maßnahmen zur Anwerbung auf den Philippinen und in Mexiko derzeit auf unbestimmte Zeit unterbrochen, teilte das Bundesgesundheitsministerium der Deutschen Presse-Agentur (dpa) auf Anfrage mit.

Die Anwerbung ausländischer Pflegekräfte ist wegen der Corona-Pandemie ins Stocken geraten. Das hat jetzt Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gegenüber der Deutschen Presse-Agentur (dpa) eingeräumt.
Foto: Jens Spahn
Im Sommer vergangenen Jahres hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) entsprechende Anwerbe-Initiativen im Kosovo, auf den Philippinen und in Mexiko gestartet, weil in Deutschland Fachkräfte in der Pflege fehlen. Nun ist der Prozess erst einmal zum Halten gekommen. Ursprünglich sei ab dem zweiten Quartal 2020 die Einreise der ersten zusätzlich angeworbenen Pflegefachkräfte aus Mexiko und den Philippinen vorgesehen gewesen, so das Ministerium.
Eine Einreise aus dem Kosovo und weiteren Westbalkan-Staaten nach Deutschland sei auch aktuell grundsätzlich möglich. Amtliche Zahlen über die Zuwanderung von Pflegefachkräften aus den drei genannten Ländern gibt es nach Ministeriumsangaben für 2019 und 2020 aber noch nicht.
Pia Zimmermann, pflegepolitische Sprecherin der Bundestagsfraktion der Linken, hält die Anwerbung von Fachkräften aus dem Nicht-EU-Ausland unabhängig von Corona für den falschen Weg: "Die Anwerbung ausländischer Kräfte nützt nichts, wenn diese aufgrund der schlechten Bedingungen den Beruf ebenso schnell verlassen wie inländische Pflegekräfte. Gegen zu wenig Personal in der Pflege helfen einzig gute Arbeitsbedingungen und eine angemessene Bezahlung." Die Ignoranz, mit der Pflegekräften in der Pandemie begegnet worden sei, werde die Berufsflucht ihrer Ansicht nach sogar noch verstärken: "Hier muss das Bundesgesundheitsministerium ansetzen, um Pflege dauerhaft abzusichern."
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