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Corona: Zwei Drittel der Pflegenden fühlen sich psychisch belastet

Fast 68 Prozent der Pflegenden fühlen sich durch die Corona-Krise psychisch belastet, fast 50 Pozent klagen über körperliche Belastungen. Das hat eine Online-Umfrage des Neuropsychiatrischen Zentrums (NPZ) in Hamburg unter Alten- und Krankenpflegekräften ergeben.

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Fast 50 Prozent der Pflegenden empfinden die Arbeit mit Schutzausrüstung als "stark belastend". Das hat eine Online-Umfrage des Neuropsychiatrischen Zentrums Hamburg unter Pflegekräften ergeben.

Foto: iStock/Luca Lorenzelli

Unterstützung durch betriebliche Präventionsmaßnahmen erfuhren die Pflegenden in diesen bewegten Zeiten laut der Befragung nur bedingt. Gerade einmal 14 Prozent der Befragten gaben an, durch körperliche Angebote wie Rückenschule und Massage unterstützt worden zu sein. 15 Prozent taten kund, es habe vom Arbeitgeber psychische Präventionsangebote etwa zur Stressbewältigung oder zum gesunden Schlaf gegeben.

Dabei sei die Pflege, so die Ergebnisse der Befragung, in den vergangenen Corona-Wochen nicht mehr mit der Pflege aus den Tagen vor Ausbruch der Pandemie zu vergleichen. 47 Prozent der Teilnehmer sagten, dass sich ihr Arbeitsalltag durch die Corona-Krise "sehr verändert" habe; 31 Prozent signalisierten, er habe sich "eher verändert". Hauptfaktor dabei ist wohl die Pflicht zum Tragen von Schutzausrüstung: Nahezu 50 Prozent empfinden die Arbeit mit Schutzausrüstung als "stark belastend", etwa 33 Prozent als "mäßig belastend".

Obwohl 95 Prozent der Umfrageteilnehmer die Frage, ob ihr Arbeitgeber die Mitarbeitenden mit Schutzausrüstung unterstützt habe, mit "Ja" beantworteten, ist die Unzufriedenheit bei diesem Thema unüberhörbar. 37 Prozent der teilnehmenden Pflegekräfte beklagten, dass es mit der Verteilung etwa von Mund-Nasen-Schutz nur "teils, teils" klappe oder dass "häufig" etwas fehle. Mehr als 5 Prozent gaben sogar zu Protokoll, dass "immer" etwas fehle.

Das NPZ hatte im Rahmen des Projektes coachforcare zwischen Ende Mai und Anfang Juni zur Teilnahme an der Online-Befragung aufgerufen. Insgesamt 463 Pflegende aus der Alten- und Krankenpflege nahmen letztlich daran teil.