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Das steckt hinter dem Hashtag #respectnurses

Unter dem Hashtag #respectnurses berichten Pflegekräfte beim Kurznachrichtendienst Twitter, welche Respektlosigkeiten ihnen im Arbeitsalltag bereits widerfahren sind. Ihre Erzählungen zeugen von mangelnder gesamtgesellschaftlicher Anerkennung für den Beruf.

- Unter dem Hashtag #respectnurses berichten Pflegekräfte von respektlosem Verhalten und Übergriffen während der Arbeit. Grafik: Toni Hoffmann

So twittert die Nutzerin "SchwesterUnbequem" einen Dialog aus ihrem Arbeitsalltag im Krankenhaus: "Guten Tag, ich bin XY und habe ein Einzelzimmer gebucht." "Ähm, das ist eine Klinik, da können Sie kein Zimmer buchen" "Und das entscheiden Sie Mäuschen? Sie sind doch gar nicht vom Kopf her in der Lage, das zu beurteilen wer und was ich bin?" Aus dem Dialog des Nutzers "Herr_Wärter" geht eine ähnliche Geisteshaltung gegenüber Pflegekräften hervor: "Ach, Sie sind bestimmt Medizinstudent, gell?" "Nein, ich bin Pfleger." "Haben Sie das Medizinstudium nicht geschafft?" "Ähm, nein, ich mache das völlig bewusst und freiwillig." Angehörige zuckt mit den Schultern. "Können ja auch noch später Medizin studieren". Auch von sexueller Belästigung berichten Pflegekräfte unter dem Hashtag #respectnurses. Mehrfach wird unter anderem berichtet, wie zu Pflegende bei der Intimpflege darum bitten, fester zuzupacken. Initiiert wurde #respectnurses von der Twitter-Nutzerin Donna Rabiata @salagnelecker, einer Gesundheits- und Krankenpflegerin.

Auch wenn viele Pflegebedürftige und Angehörige dankbar sind und den Pflegeberuf sehr wohl wertschätzen, geht aus den Berichten hervor, dass Pflegekräfte noch nicht die gesamtgesellschaftliche Wertschätzung bekommen, die sie verdienen. Dabei sind sie es, die sich unermüdlich um die vulnerabelsten Menschen in der Gesellschaft kümmern. Auch auf der  Altenpflege Messe vom 24. bis 26. März 2020 in Hannover wird das Thema Wertschätzung für die Pflege neben Fachwissen und Vernetzung eine zentrale Rolle spielen. Wir planen tolle Aktionen, um in den Fokus zu stellen, dass ohne das Engagement, das die in der Pflege Tätigen Tag für Tag erbringen, das System kollabieren würde. Wenn das im gesamtgesellschaftlichen Bewusstsein fest verankert werden kann, entscheiden sich hoffentlich in Zukunft noch mehr Menschen für einen Pflegeberuf und bleiben auch dabei. Unter dem Hashtag #altenpflege2020 halten wir Sie bei Twitter, Facebook und LinkedIn auf dem Laufenden.