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DBfK beklagt scheinheilige Diskussion

Anordnungen der Heimaufsicht führen nicht automatisch zu mehr Qualität in den Pflegeheimen. Das sagte jetzt Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des Regionalverbandes Südost des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK) mit Sitz in München, und forderte verbindliche Personalschlüssel für stationäre Einrichtungen..

- "Die Personalausstattung in vielen stationären Pflegeeinrichtungen ist desaströs": Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des Regionalverbandes Südost des Deutschen Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK).Foto: DBfK Südost

Biederbeck reagierte damit auf eine Initiative der bayrischen Pflege- und Gesundheitsministerin Melanie Huml (CSU). Diese hatte angekündigt, nach ungeklärten Todesfällen in einem unterfränkischen Seniorenheim die Aufgaben der Heimaufsicht neu regeln zu wollen. "Das ist zwar schön und gut", so Biederbeck, "dennoch wird seit Jahren versäumt, für stationäre Pflegeeinrichtungen verbindliche Personalschlüssel einzuführen." Wenn man über Qualität in der stationären Pflege rede, dann sei das ein "dringend notwendiger Schritt".

Bevor man an Kontrollsystemen arbeite, müssten strukturelle Probleme der stationären Altenhilfe angegangen werden: "Die Diskussion um die Qualität in der Pflege ist solange scheinheilig, so lange es keine gesetzlich geregelten Personalschlüssel gibt." Die Personalausstattung in vielen stationären Pflegeeinrichtungen sei ihrer Ansicht nach "desaströs". "Viele haben schlicht das Problem, dass sie chronisch unterbesetzt sind", sagte die DBfK-Funktionärin, "das muss sich ändern. Wir brauchen dringend mehr gut ausgebildetes Pflegefachpersonal."