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DBfK: Pflegepolitische Versäumnisse nicht mit Geflüchteten kaschieren

In einem Pilotprojekt will die Landesregierung von Mecklenburg-Vorpommern Pflegenden aus der Ukraine abseits der gängigen Verfahren eine Tätigkeit als anerkannte Pflegefachperson ermöglichen. Der DBfK Nordost fordert, die Situation der Geflüchteten nicht dafür zu nutzen, die politischen Versäumnisse in der Pflege zu kaschieren.

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Foto: AdobeStock/Marko Der DBfK Nordost warnt davor, geflüchtete Pflegepersonen aus der Ukraine auszunutzen.

Zwar begrüße der Verband die Integration von professionell Pflegenden jeder Herkunft in das Gesundheitssystem und halte auch eine Beschleunigung der Vorgänge mit Augenmaß für sinnvoll, „solange darunter weder die Integration in das Gesundheitssystem, noch die Pflegenden selber leiden“. Er warnt jedoch davor, mit der Situation der ukrainischen Geflüchteten den Personalmangel in der Pflege lösen zu wollen.

„Am besten wäre es, wenn ukrainische Pflegefachpersonen sicher und unbeschadet in ihrer gewohnten Umgebung arbeiten könnten“, so die Vorstandsvorsitzende Swantje Kersten. „Wenn es Pflegende gibt, die nun den Wunsch haben, in Mecklenburg-Vorpommern zu arbeiten, begrüßen wir das.“ Jedoch sollte nicht der Eindruck entstehen, dass die deutsche Politik mit den ukrainischen Pflegenden eigene Versäumnisse kaschieren wolle.

Aus der Not kein Kapital schlagen

Arbeitsverhältnisse, die nun eingegangen würden, müssten außerdem der Qualifikation der Pflegenden entsprechend vergütet werden, da mit der Not der geflüchteten Pflegenden kein Geschäft gemacht werden dürfe. Zudem müsse es ein vorrangiges Ziel der Gesundheitspolitik sein, neben dem nun anlaufenden Pilotprojekt auch die Anerkennungsverfahren anderer migrierter Pflegepersonen zu beschleunigen. Viele warteten in Mecklenburg-Vorpommern – wie auch in allen anderen Bundesländern –teilweise jahrelang darauf, eine Ausbildung oder eine Berufsanerkennung beginnen zu können.

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