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DBfK: „Schluss mit den Ungerechtigkeiten!“

Anlässlich des Internationalen Frauentags am 8. März übt der Deutsche Berufsverband für Pflegeberufe (DBfK) Kritik an "nach wie vor gravierenden Gender-Ungerechtigkeiten". Das Hantieren an Maschinen werde noch immer weit besser honoriert als die "fachlich und emotional anspruchsvolle Versorgung kranker und pflegebedürftiger Menschen".

- Zum Internationalen Frauentag am 8. März weist der DBfK auf Ungerechtigkeiten gegenüber Frauen im Berufsfeld Pflege hin.Foto: Archiv

Im Dienstleistungssektor Pflege arbeiteten zu mehr als 80 Prozent Frauen, sagt DBfK-Vizepräsidentin Dr. Sabine Berninger, Ökonomen bezeichneten ihn gern als Schlüsselbranche und Jobmotor. Allerdings stütze sich dieser Boom, so die Verbandsfunktionärin, "auch im Jahr 2017 noch immer auf vielfach schlechte Arbeitsbedingungen, hohe Arbeitsdichte, Zeitdruck, viele und häufig nicht adäquat vergütete Überstunden, prekäre Arbeitsverhältnisse, schlechte Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben sowie ein hohes Risiko berufsbedingter Erkrankung der Beschäftigten."

Diese Ungerechtigkeit setze sich am Ende des Berufslebens nahtlos fort, meint Berninger. Erst kürzlich hätten Wissenschaftler des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) die große Rentendifferenz zwischen Frauen und Männern aufgezeigt. Die Altersarmut von Frauen resultiere demnach nicht nur aus dem Lohngefälle, sondern auch aus Unterbrechungen und Reduzierungen der Erwerbstätigkeit, um Kinder und pflegebedürftige Angehörige zu betreuen. "Für berufliches Vorankommen und Karriere sind dies nach wie vor kaum aufholbare Hemmnisse", so das DBfK-Präsidiumsmitglied, "was erneut beweist: Sorgearbeit wird zwar dringend gebraucht, aber nicht wertgeschätzt."

Zum Internationalen Frauentag fordert der DBfK die beruflich Pflegenden deshalb auf, "keck, mutig, dreist, kühn und risikobereit" aufzutreten und einen Wandel in der Arbeitswelt zu verlangen: "Wir brauchen endlich gleiche Chancen für Frauen und Männer, gleichen Lohn für gleiche Arbeit und unterstützende Infrastrukturen, die familiäre Sorgeverpflichtungen mit einer Berufstätigkeit vereinbar machen."