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DBfK verurteilt Abwerbepraxis in der Pflege

Der Regionalverband Südost des Deutschen
Berufsverbandes für Pflegeberufe (DBfK)
mit Sitz in
München kritisiert, dass immer mehr Pflegepersonal
durch das Zahlen von Prämien zum Arbeitgeberwechsel
animiert werde. Schuld an dieser Entwicklung sei der
Personalmangel, sagt Geschäftsführerin Dr. Marliese
Biederbeck.

- Das Abwerben von Mitarbeitern behandle Symptome des Fachkräftemangels, löse aber keine Probleme, so Dr. Marliese Biederbeck, Geschäftsführerin des DBfK-Südost.Foto: DBfK Bayern

Arbeitgeber fänden immer mehr Wege, trotz des
Personalnotstandes ausreichend Pflegepersonal
einzustellen. Im Ballungsgebieten wie München seien
Abwerbeprämien in Höhe von 8.000 Euro keine Seltenheit.
"Statt horrende Summen als Abwerbeprämien zu zahlen,
rufen wir die Arbeitgeber auf, in das vorhandene
Personal zu investieren und die Pflegenden besser zu
bezahlen", so die Funktionärin des DBfK-Südost. Wenn
Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter keine menschenwürdigen
Arbeitsbedingungen vorfänden, blieben sie den
Einrichtungen nicht erhalten: "Diese Personalpolitik
ist kurzsichtig. Wer Prämien zahlt, agiert aus purer
Hilflosigkeit".

Der DBfK Südost hatte seine Forderung bewusst im
Vorfeld des "Equal Pay Day" aufgestellt. Dieser Tag
stellt symbolisch die Zeit dar, die Frauen
unentgeltlich arbeiten, während Männer seit dem 1.
Januar bezahlt werden. Der Lohnunterschied betrug 2016
21 Prozent, was 77 Tagen von 365 entspricht.
Dementsprechend fällt der "Equal Pay Day" 2018 auf den
18. März, den 77. Tag des Jahres.