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DBfK zum Koalitionsvertrag in Niedersachsen: Pflege kommt zu kurz

Die neue niedersächsische Landesregierung aus SPD und Grünen hat sich im November auf einen umfangreichen Koalitionsvertrag verständigt. Aus Sicht des Deutschen Berufsverbands für Pflegeberufe (DBfK) komme das Thema Pflege zu kurz und bestehe überwiegend aus „vagen Absichtserklärungen“.

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Foto: AdobeStock/Andreas Gruhl Wenn es nach dem DBfK Nordwest geht, müsse die niedersächsische Landesregierung bei den Zielen für die Pflege noch nachbessern.

„Wir sehen guten Willen und hilfreiche Ansätze“, so der DBfK Nordwest-Vorsitzende Martin Dichter. Es fehlten jedoch konkrete Zusagen. „Es reicht beispielsweise nicht, Mindestpersonalvorgaben im Nacht- und Wochenenddienst in der stationären Langzeitpflege ‚anzustreben‘, wie es im Koalitionsvertrag steht. Sie sind vielmehr essentiell, um die sichere Versorgung der Bewohner:innen zu gewährleisten und weder sie noch die beruflich Pflegende ernsthaften Gesundheitsgefahren auszusetzen“, so Dichter.

Zudem sei es aus Sicht des Verbands bei der Personalausstattung in der Pflege „mit der reinen Quantität […] nicht getan“. „Eine Deprofessionalisierung in Form von einjährigen Schmalspurausbildungen zur Pflegeassistenz, wie der Koalitionsvertrag sie vorsieht, lehnen wir strikt ab“, so Dichter.

Richtige Ansätze seien nach Ansicht des DBfK hingegen die Förderung der Akademisierung und die Schaffung von mehr durchfinanzierten Studienplätzen im pflegewissenschaftlichen Bereich. Daran müsste sich die Etablierung neuer, erweiterter Aufgabenbereiche für akademisch qualifizierte Pflegende in der Primärversorgung anschließen, so Dichter.